Isarvorstadt:Polizei schießt auf Mann, der Passanten bedroht

Isarvorstadt: Die Kapuzinerstraße wurde nach dem Vorfall gesperrt.

Die Kapuzinerstraße wurde nach dem Vorfall gesperrt.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • Mit einer Schere ging der 26-Jährige erst auf Passanten, dann auf Polizisten los.
  • Ein Schuss traf ihn im Oberschenkel, ein zweiter im Oberkörper.
  • Das Landeskriminalamt prüft, ob sich die Beamten korrekt verhalten haben.

Von Martin Bernstein

Polizisten haben in München einen Mann angeschossen, der mehrere Passanten mit einer Schere bedroht haben soll. Das Präsidium bestätigte den Vorfall, der sich am Kapuzinerplatz im Stadtteil Isarvorstadt zugetragen hat - nur wenige Meter von der Münchner Agentur für Arbeit entfernt.

Über den Hintergrund der Tat ist bisher nichts bekannt. Bei dem Mann handelt es sich um einen 26-Jährigen, der in dem Viertel wohnt und gegen den bereits früher wegen Drogenbesitzes und gefährlicher Körperverletzung ermittelt wurde.

Schere durch Dach eines Polizeiautos gerammt

Die Polizei erklärte, dass der Einsatz um 14.15 Uhr am Kaiser-Ludwig-Platz begonnen habe. Von dort kam der erste Notruf, zunächst hieß es, der Mann sei mit einem Messer bewaffnet. Als die ersten Polizisten eintrafen, wurden auch sie von dem Mann bedroht - und nicht nur das: Der 26-Jährige rammte die Schere durch das Dach des Polizeiautos.

Anschließend lief der Mann zur Lindwurm- und weiter zur Kapuzinerstraße. Dort eskalierte die Situation, inzwischen waren mehrere Streifen im Einsatz. Nach Darstellung der Polizei ging der Täter mit der Schere auf Beamte los, die daraufhin Warnschüsse abgaben.

Da der Mann so aber nicht zu stoppen gewesen sei, wurden gezielte Schüsse abgegeben. Ein Projektil traf den 26-Jährigen im Oberschenkel, ein zweites im Oberkörper. Der Täter sei in ein Krankenhaus gebracht worden und dort nach ärztlicher Behandlung vorläufig festgenommen worden. Lebensgefahr bestand nach Angaben der Polizei nicht.

Interne Ermittler des Landeskriminalamtes haben mit der Vernehmung der beteiligten Polizisten begonnen. Dies erfolgt routinemäßig, wenn jemand durch einen "polizeilichen Schusswaffengebrauch" verletzt wird. Zeugen sagten aus, der Angreifer habe einen "verwirrten" Eindruck gemacht.

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