Isarvorstadt:Aufs rechte Maß gestutzt

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Die Kastanie auf dem Pausenhof der Klenzeschule soll stehen bleiben, allerdings muss die Krone eingekürzt werden

Von Hubert Grundner, Isarvorstadt

Der Aufmerksamkeit und dem Widerstand einiger Anwohner dürfte es zu verdanken sein, dass die Stadt nun offenbar doch alles unternimmt, um die große Kastanie auf dem Pausenhof der Klenzeschule zu erhalten. Wie das städtische Presseamt mitteilte, werden Fachleute deshalb am Mittwoch damit beginnen, die Baumkrone um ungefähr drei Meter einzukürzen. Dies sei erforderlich, um die Windangriffsfläche auf den Baum zu verringern und ihn standsicher zu machen. Diese weitere Maßnahme diene dem Erhalt des Baumes, so versichert das Rathaus - und verweist darauf, dass das an einem "äußerst ungünstigen und beengten Standort" geschehe. Das Baureferat hat nach eigenen Angaben frühzeitig ein Gutachterbüro eingeschaltet, um zu klären, welche Eingriffe zum Erhalt der Kastanie erforderlich und möglich sind.

Da die Grundmauern der Turnhalle im Rahmen der baulichen Sanierung teilweise freigelegt werden mussten, war auch der Wurzelbereich des Baumes betroffen. "Um den Baum wie geplant erhalten zu können, wurde er dabei vorübergehend an der Fassade verankert. Ohne diese Hilfsmaßnahme war er akut umsturzgefährdet." Da nun für die weitere Renovierung der Fassade die Verankerung entfernt werden müsse, werde der bereits begonnene Rückschnitt wie angekündigt weitergeführt, teilte das Rathaus nun mit.

Selbstverständlich würden nach vollendetem Schnitt auch sämtliche Ast-Schnittstellen fachgerecht versorgt. Zudem werde der Oberboden im Wurzelbereich vorsichtig von kiesigem Material gesäubert und der Wurzelschutzbereich mit einer zehn bis 15 Zentimeter dicken Mulchschicht abgedeckt. Ebenfalls dem Baumschutz diene ein sogenannter Wurzelvorhang. Die Kastanie werde außerdem regelmäßig gewässert. Alle diese Maßnahmen würden von Fachfirmen durchgeführt und gutachterlich begleitet, versichert das Baureferat abschließend.

Zuvor allerdings hatten Anwohner aus der Baader- und der Klenzestraße nach eigenen Angaben zweimal die Fällung der Kastanie verhindert: Als Arbeiter mit der Säge anrückten, riefen sie die Polizei. Diese stellte zwar fest, dass die Fällung rechtmäßig sei, doch die Arbeiter zogen nach der Verzögerung ab. Von der Kastanie wurde so lediglich ein Ast entfernt. Am Morgen des 17. August versammelten sich die Nachbarn am Zaun zur Schule und protestierten erneut, als die Arbeiter ein zweites Mal loslegen wollten. Ein Anlieger hatte am Abend zuvor formal Einspruch beim Baureferat eingelegt. Daraufhin erklärte Stefan Hauf, der Pressesprecher der Stadt, am Abend des 17. August, dass die Kastanie erhalten werden solle.

© SZ vom 02.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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