Isartor:Mann stürzt in Gleis - drei Lokführer übersehen ihn

Die S-Bahn Stammstrecke musste wegen des Unfalls am Isartor am Sonntagmorgen komplett gesperrt werden. (Foto: Stephan Rumpf)

Erst der vierte Lokführer bemerkt den Schwerverletzten am S-Bahnhof Isartor. Der 22-Jährige schwebt in Lebensgefahr.

Ein 22 Jahre alter Mann ist am Sonntag am Isartor offenbar betrunken in die S-Bahn-Gleise gefallen und lebensgefährlich verletzt worden. Gegen 6 Uhr sei der Mann aus Rosenheim torkelnd am Bahnsteig entlanggegangen und auf das Gleis gestürzt, teilte die Münchner Bundespolizei mit.

Er landete in der Nähe der Rettungsnische unter dem Bahnsteig. Von drei Lokführern wurde der Mann zunächst gar nicht bemerkt. "Der Mann lag 20 Meter nach der Tunnelausfahrt, da haben die Trieblokführer noch Probleme mit dem Dunkel-Hell-Übergang", sagte Bundespolizeisprecher Wolfgang Hauner.

Die Auswertung von Aufnahmen der Überwachungskameras durch die Polizei ergab, dass der Verletzte fast zehn Minuten lang auf dem Gleis lag, ehe ihn ein vierter Lokführer entdeckte. Alle Kameras können von der Leitstelle aus nicht in Echtzeit überwacht werden. Auf dem nachträglich gesichteten Video ist laut Polizei zu sehen, wie der Mann auf einer Bank saß, dann schwankend den leeren Bahnsteig entlanglief und ins Gleisbett fiel.

Der 22-Jährige kam mit mehreren Schädelbrüchen und Hirnblutung in ein Krankenhaus, er war nicht mehr bei Bewusstsein. Auf der S-Bahn-Stammstrecke kam es zu einer langen Sperrung zwischen Ostbahnhof und Pasing. Erst gegen 9.30 Uhr meldete die Deutsche Bahn, dass sich der Verkehr wieder normalisiere.

© SZ.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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