Insolvenz:Metzgerei Sieber verklagt den Freistaat

Die aufgrund von Listerien geschlossene, insolvente Großmetzgerei Sieber verklagt den Freistaat auf bis zu zwölf Millionen Euro Schadenersatz. Die Gläubigerversammlung aus Hausbank, früheren Angestellten und Lieferanten habe diesen Schritt einstimmig beschlossen, sagt Insolvenzverwalter Josef Hingerl. Zunächst fordert er rund elf Millionen Euro, eine weitere Million werde wohl bei der Abwicklung des Unternehmens hinzukommen. Wenn Landratsamt und Verbraucherschutzministerium den Betrag nicht binnen eines Monats zahlten, werde er die Klage im Dezember beim Verwaltungsgericht einreichen. Die Behörden hätten das Geretsrieder "Vorzeigeunternehmen" aus Sicht des Insolvenzverwalters nicht schließen dürfen. Der Fund eines einzigen, über dem Grenzwert belasteten Wammerls sei ordnungsgemäß aufgearbeitet worden. Eine andere, wenig belastete Wurstprobe hätten die Behörden falsch zugeordnet. Die Behörden haben das Produktionsverbot von Ende Mai stets verteidigt. Es sei darum gegangen, ein mutmaßlich durch Sieber-Produkte verursachtes Krankheitsgeschehen mit mehreren Toten zu beenden, erklärte das Verbraucherschutzministerium.

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