Innere Mission:Das soziale Neuhausen

Früher gefallene Mädchen, heute arbeitslose Frauen und psychisch Kranke: Jenseits der Villenviertel kümmert sich die Innere Mission in Neuhausen um Menschen in Not.

Anna Fischhaber

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Jenseits der Villenkolonien, im ehemaligen Eisenbahnerviertel nahe der Donnersbergerbrücke, betreibt die Evangelische Kirche seit über 100 Jahren die Innere Mission, die sich um Menschen in Not kümmert.

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Im ersten Stock residiert Pfarrer Günther Bauer, der derzeitige Geschäftsführer der Inneren Mission München. In seinem Büro gibt es auch ein Bild von Karl Buchrucker, der 1884 den kirchlichen Verein gründete.

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In der Blutenburgstraße eröffnete Buchrucker Ende des 19. Jahrhunderts das erste Projekt des kirchlichen Vereins. In der Bewahranstalt bekamen Babys und Kleinkinder aus armen Verhältnissen Essen und Trinken.

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1912 wurde in Neuhausen mit dem Löhe-Haus das erste große Kinderheim fertiggestellt. "Bei den Hilfsdiensten ging es ums nackte Überleben, von Pädagogik war noch keine Rede", erzählt Geschäftsführer Bauer.

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Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Evangelische Jugendhilfe gegründet: Kindererholung und Erziehungsberatung standen nun im Vordergrund. 1933 trat der damalige Leiter Friedrich Hofmann der NSDAP bei. Im gleichen Jahr wurde der kirchliche Jugenddienst in den Reichsarbeitsdienst der Nazis eingegliedert.

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Nach dem Krieg wurde die Bahnhofsmission schnell wiedereröffnet. Weil der Hauptbahnhof zerbombt war, endeten die Züge bereits in Laim. Dort wurde Tee gekocht und an die Kriegsheimkehrer Brot und Medikamente verteilt.

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Die aufblühende Bundesrepublik brachte neue Herausforderungen - nicht nur für die neue Bahnhofsmission am Hauptbahnhof. Auch Frauenbetreuung und die Beratung der Gastarbeiter, die nun nach Deutschland strömten, wurden ein Thema.

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In Folge der Wirtschaftskrise der Achtziger kamen Teestuben für Obdachlose, Heime für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Betreuungsangebote für Schuldner und Straffällige hinzu. Bald rückten auch Flüchtlinge und Asylbewerber zusehends in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

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Im 21. Jahrhundert hat sich die Arbeit der Inneren Mission erneut gewandelt. "Individualität wird immer wichtiger", sagt Geschäftsführer Bauer. Nur ein paar Häuser von der ehemaligen Kinderbewahranstalt entfernt, in der Blutenburgstraße 65, betreibt der kirchliche Verein heute die Secondhand-Boutique kleidsam.

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Hier arbeitet etwa Isabel Ferro. Stolz präsentiert sie ihre neueste Kreation, eine Obelixhose mit grünem Ledergürtel, die sie aus einer alten Jogginghosen und einer Lederjacke genäht hat.

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"Die Frage, die wir uns immer wieder stellen, ist, wie wir negative gesellschaftliche Entwicklungen abfedern können", beschreibt Bauer die Arbeit der Inneren Mission. Derzeit werde vor allem die Hilfe für alte und demente Menschen immer wichtiger. Neue Problemfelder sieht Bauer im Internet, wo das Mobbing immer neue Formen annehme.

(sueddeutsche.de/sonn)

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