Informationsveranstaltung:Streitpunkt Sechzgerstadion

Grünwalder Stadion, 2017

Das Grünwalder Stadion mitten in Giesing: Für Montag organisiert das Referat für Bildung und Sport eine Informationsveranstaltung zur Rückkehr des TSV 1860.

(Foto: Sonja Marzoner)

Die Stadt lädt 12 000 Haushalte ein, über die Löwen-Rückkehr zu reden

Von Julian Raff

Dass aus dem "Stadion an der Grünwalder Straße" nun definitiv wieder ein "Sechzger-Stadion" wird, erwärmt Löwenherzen und erhitzt Anwohnergemüter - kalt lässt die Rückkehr nach Giesing jedenfalls kaum jemanden im Viertel. Einige Nachbarn befürchten Belästigungen und Randale, erst recht nach den Ausschreitungen beim Relegationsspiel gegen Regensburg in der Allianz Arena. Obwohl ausschließlich für persönlich geladene Anlieger aus dem näheren Umkreis reserviert, dürfte eine Informationsveranstaltung am kommenden Montag erheblichen Zulauf verzeichnen. Das Referat für Bildung und Sport hat 12 000 Haushalte aus einem Gebiet zwischen Candidplatz, Tegernseer Landstraße, Wettersteinplatz und Silberhornstraße angeschrieben und rechnet mit knapp 1000 Zuhörern - gerade so viel, wie die Sporthalle an der Säbenerstraße fasst.

Nach Abzug von Fachleuten und Sicherheitskräften sind dort 970 Plätze für die Bürger reserviert. Rein kommt nur, wer das Einladungsschreiben vorlegt und auch das nur nach dem Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Die Veranstalter hoffen, möglichst niemanden abweisen oder gar die Veranstaltung wegen Überfüllung abbrechen zu müssen. In einem solchen Debakel endete im Februar die Bürgerversammlung zur zweiten Stammstrecke im Haidhauser Hofbräukeller. Zwei Monate später, beim Wiederholungstermin in der Tonhalle, blieb die Teilnehmerzahl dann aber doch deutlich unter der 1000er-Marke. Die Prognose von maximal 1000 Gästen bei 12000 Einladungen hat sich das RBS nicht aus den Fingern gesaugt, versichert Sprecherin Ursula Oberhuber. Mehr als zehn Prozent Rücklauf hätten die Kollegen vom Sozialreferat selbst auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise nie erlebt, als sie fast täglich brisante Veranstaltungen zu neuen Unterkünften organisierten.

Für alle, die der Veranstaltung schließlich nicht beiwohnen werden, wird das Sportreferat anschließend eine Liste häufig gestellter Fragen samt Antworten ins Netz stellen (www.muenchen.de). Mit der Säbenerhalle habe man bereits den weithin größten verfügbaren Versammlungsort gewählt, sagt Oberhuber. Eine nahe liegende, aber wenig praktikable Lösung hatte zuvor der Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching diskutiert und wieder verworfen: Warum nicht gleich ins Stadion gehen, das ja rein rechnerisch mit seinen 12 500 Plätzen selbst einen sehr hohen Rücklauf fassen könnte? Drohende Verständigungsprobleme und die Tücken der Gewittersaison hatten allerdings die Idee schnell beerdigt, gleich direkt in die Höhle des Löwen zu laden.

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