Impressionen:München feiert den Sommer, der vielleicht endet

Manch einer sucht die Abkühlung im Englischen Garten, andere tanzen lieber auf der Praterinsel 15 Stunden lang zu Elektro-Beats. Impressionen aus der Stadt.

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Sommerende im Englischen Garten

Quelle: Florian Peljak

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26. August, Comer See

Es war das letzte schöne Sommerwochenende, heißt es jetzt wieder. Mal sehen, wie viele davon noch kommen. Richtet man sich danach, dass am Freitag meteorologischer Herbstanfang ist, stimmt die Behauptung natürlich. Die Menschen in München feierten jedenfalls, wie die Männer vom Comer See, die ihren Kumpel mit einem Eisbach-Bad aus dem Junggesellendasein verabschiedeten.

Sommerende

Quelle: Florian Peljak

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26. August, Praterinsel

Gleiches gilt für die Besucher des Festivals Isarrauschen auf der Praterinsel. Sie konnten 15 Stunden lang zu Elektro- und Techno-Beats abtanzen. Das Open-Air-Fest bietet angesagten wie jungen DJs die Möglichkeit, vor großem Publikum aufzutreten, Headliner waren Baal und Julian Wassermann.

Bat Night im Tierpark Hellabrunn, Fledermäuse

Quelle: Florian Peljak

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26. August, Tierpark Hellabrunn

In der Fledermausgrotte lässt sich staunen - etwa darüber, dass Brillenblattnasen gerne Zitrusobst fressen. Von der Decke hängen deswegen Bananen und halbe Orangen. Zur Internationalen Bat Night informiert der Tierpark Hellabrunn über die Lebensgewohnheiten der Fledertiere. Alle 25 heimischen Arten sind bedroht.

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Quelle: Michael Matziol/Tierpark Hellabrunn

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23. August, Tierpark Hellabrunn

Ein bisschen staksig geht es sich noch auf den überlangen Beinen mit den Fesseln, die ein bisschen aussehen wie Ringelsocken. Im Tierpark Hellabrunn gibt es wieder Nachwuchs, diesmal bei den Nilgauantilopen. Die Böcke Ratz und Rübe kamen mit zehn Kilo Gewicht auf die Welt, ausgewachsen werden sie mit 240 Kilogramm und einer Schulterhöhe von 140 Zentimetern zu den größten Antilopen zählen. Nilgauantilopen stammen aus Indien und galten dort wegen ihrer Ähnlichkeit zu Hausrindern lange als nahe Verwandte der "Heiligen Kuh".

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Quelle: Berufsfeuerwehr München

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19. August, Haidhausen

In der Nacht von Samstag auf Sonntag drohte nach schwerem Unwetter ein Engel vom Dach der St.-Gabriel-Kirche abzustürzen. Der Himmelsbote, der normalerweise aus 45 Metern Höhe auf die Haidhauser blickt, knickte etwa in der Mitte ab. Weil die Feuerwehr dem verunglückten Engel nicht mit ihrer Hubrettungsbühne helfen konnte, mussten die Höhenretter anrücken.

Versailler Straße 2017

Quelle: Reuther Tobias 'B'

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Mit einem Trennschleifer entfernten dann die Spezialisten der Feuerwehr den abgeknickten Teil des Engels und seilten ihn mit einem Seilzug ab. Bei dem Einsatz, so teilte es die Feuerwehr im Anschluss dann stolz mit, gab es keine Verletzten - mal abgesehen von dem halbierten Himmelsboten.

130 Einsätze bilanzierte die Polizei in der Nacht auf Samstag, dazu kamen 40 Fehlalarme von Alarmanlagen aufgrund des Sturms. Die Feuerwehr zählte 136 Unwetter-Einsätze in der Stadt und 80 im Landkreis und musste auch am Samstag und sogar am Sonntag noch nacharbeiten, um alle Schäden zu beseitigen.

Orang-Utan-Nachwuchs im Fußballfieber

Quelle: dpa

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18. August, Tierpark

Speziell die Kleinen versteht sich im Tierpark Hellabrunn ja bestens darauf, die Besucher zu entzücken, das haben nicht zuletzt die Eisbären ausführlich bewiesen. Das Orang-Utan-Junge, das inzwischen im Zoo lebt, steht da den anderen Tieren in nichts nach. Dass Fußballspielen aber offenbar nicht zu seiner Kernkompetenz gehört, das hat der kleine Nachwuchs-Star am Freitag gezeigt und seinem Spielgerät mächtig zugesetzt. Kicken werden die Spieler des FC Bayern am Abend gegen Leverkusen damit nicht können, aber sie treten ja auch nicht im Zoo auf - sondern im großen Zirkus Bundesliga.

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Quelle: Robert Haas

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13. August, Werksviertel

Richtig perfekt ist das Bergidyll dann doch nicht. Zwar steht hier oben eine urige Holzhütte, umgeben von Gras und Bäumen, hinter dem provisorischen Altar stehen sogar ein paar Schafe herum: keine schlechten Voraussetzungen für eine Bergmesse. Nur: So ganz lässt es sich dann doch nicht ausblenden, dass die Schafe aus Plastik sind. Und dass die Hütte nicht in den Alpen steht, sondern auf dem Dach des "Werk 3", eines Ex-Fabrikgebäudes der Pfanni-Werke am Ostbahnhof.

Rainer Maria Schießler, der Pfarrer von Sankt Maximilian in der Isarvorstadt, hat am Sonntagvormittag zur Wallfahrt mit anschließender Bergmesse eingeladen - zur ersten katholischen Bergmesse in München, und zwar mangels Berg eben hierher, auf das Werk 3. "Stellt's euch vor, die Schafe wären echt", sagt er zu Beginn. Irgendwann sollen hier oben ja wirklich leibhaftige Tiere grasen, Gras und Bäume sind echt. Vom Band lässt Schießler Stubnmusi spielen. Und das Dach liege zwar nur 59 Meter über der Isar, sagt er, aber auch von einem solchen Mini-Berg könnten die Ostfriesen ja nur träumen.

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Quelle: Robert Haas

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12. August, Eisbachwelle

Es sind verwegene Kerle, die sich im Dunkeln auf die Welle im Eisbach wagen. Aber den Respekt der Zuschauer haben sie dafür sicher, zumal, wenn der Ritt auf dem schäumenden Fluss Teil einer riesigen Party ist. Zwei Tage lang feierten Surfer aus ganz Deutschland in München beim Surf- und Skate-Festival. Das eher miese Wetter am Samstag macht harten Typen im Neoprenanzug natürlich nichts aus, allerdings machte ihnen ein bisschen die Welle zu schaffen. Wegen der starken Regenfälle in den Bergen brodelte der Eisbach so stark, dass die Surfer bei ihrem Wettbewerb nicht alle ihre Tricks präsentieren konnten. Trotzdem kamen immerhin etwa 500 Zuschauer zur Brücke an die Prinzregentenstraße, um das abendliche Spektakel zu bestaunen, das mit Pyrotechnik zusätzlich angeleuchtet wurde. Anschließend wurde im P1 gleich nebenan gefeiert.

Partielle Mondfinsternis

Quelle: dpa

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7. August:

Der Mond übt seit jeher eine spezielle Anziehungskraft auf Fotografen aus - besonders aber an jenen Tagen, an denen Teile davon verdeckt werden. Und so versuchte dieser Hobbyfotograf die partielle Mondfinsternis am Münchner Nachthimmel einzufangen. Bei dem Naturphänomen verdunkelt sich der Mond teilweise, weil er durch den Kernschatten der Erde wandert. Dazu müssen Sonne, Erde und Mond etwa in einer Reihe stehen.

Sonnenuntergang am Friedensengel

Quelle: Peter Kneffel/dpa

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3. August, Friedensengel:

Manchmal kann einen die Last des Alltags ja erdrücken, wie die steinernen Damen hier, die das Dach des Friedensdenkmals auf ihrem Kopf tragen. Ein ganz schön heftiges Gewicht ist das, seit mehr als 100 Jahren aber tragen die sogenannten Karyatiden stumm und klaglos den Stein.

Im Jahre 1899 wurde das Denkmal eingeweiht, als Erinnerung an den Frieden nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 bis 1871. Als Belohnung gibt es für die Statuen hin und wieder Sonnenuntergänge zu betrachten, die wirken, als wären sie mit einem Computerprogramm bearbeitet - dabei sieht das alles wirklich so aus.

Sonnenuntergang am Friedensengel

Quelle: dpa

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Kein Wunder also, dass die Karyatiden vor allem im Sommer fast täglich Besuch von zahlreichen, vorwiegend jungen Menschen bekommen, die sich zu ihnen gesellen und das Farbenspiel am Horizont bewundern. Mit einem Bier in der Hand und ein wenig Fingerfood ist das ja auch ziemlich gemütlich im warmen Abendlicht, unter dem Schutz des Denkmals und des über allen thronenden Friedensengels

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Quelle: Stephan Rumpf

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3. August, Englischer Garten:

"So schmeckt München" könnte man den Titel des Gourmetfestivals "Taste of München" auch übersetzen, aber das wäre vielleicht ein bisschen, nun ja: vollmundig. Die Veranstalter sagen, sie wollen "die kulinarische Einmaligkeit Münchens, die gerne übersehen wird, mit diesem Festival darstellen".

Ganz umfassend ist das beim ersten Mal vielleicht noch nicht gelungen, denn von den fünf Zwei-Sterne-Köchen der Stadt nimmt nur einer teil: Diethard Urbansky vom Restaurant Dallmayr.

Die "Taste"-Festivals sind eine international erfolgreiche Marke. Der Engländer Justin Clarke hatte die Idee dazu und das erste Festival 2004 im Londoner Regent's Park abgehalten.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Das Rezept ist eigentlich einfach: Man nehme die besten Köche einer Stadt und lasse sie ein paar Tage lang ausgewählte Gerichte aufkochen, verlange dafür Eintritt und dazu noch einigermaßen zivile Preise für die einzelnen Gerichte - wobei in München an jedem Stand eines teurer sein darf und mit bis zu 15 Euro ganz schön happig ausfällt. Mittlerweile ist das Konzept in 19 Städten in der ganzen Welt umgesetzt, etwa in Kopenhagen, Paris, Hongkong. Und nun auch in München.

Architekturspaziergang Hofgarten Staatskanzlei Luftbild Drohne

Quelle: Martin Moser

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2. August, Hofgarten:

Es gibt so Tage in München, da präsentiert sich die Stadt von ihrer allerbesten Seite - und am besten blickt man dabei von oben auf sie: Wenn langsam die Sonne über dem Hofgarten und der Staatskanzlei aufgeht, wer gerät da nicht ins Träumen?

© SZ.de/ffu/fjk/mmo/anl/wet/imei/hob/ebri
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