Impressionen:Kocherlball-Freunde trotzen dem Regen

Sie ließen sich von dem schlechten Wetter nicht abhalten: Tausende tanzten im Englischen Garten in den Morgen.

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Quelle: Claus Schunk

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23. Juli, Englischer Garten:

Eigentlich fällt der Kocherlball bei schlechtem Wetter ja aus. Doch die Münchner liesen sich von den heftigen Regenschauern, die bis in den frühen Morgen dauerten, nicht abschrecken.

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Quelle: Claus Schunk

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In Tracht und mit Brotzeit ausgestattetn kamen sie zum Chinesischen Turm, um bei Landler, Polka, Zwiefachem oder Walzer auf dem traditionellen Kocherlball in den Morgen zu tanzen.

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Quelle: Claus Schunk

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Nicht alle trotzdem jedoch dem Wetter. 7000 Besucher sollen in den Englischen Garten gekommen sein. Im vergangenen Jahr waren es 12 000.

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Quelle: Claus Schunk

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Die beiden Tanzmeister Katharina Mayer und Magnus Kaindl machten auf der Bühne die Schritte der für manchen doch fremden bayerischen Volkstänze vor - so dass auch Ungeübte mitmachen konnten.

Der Ball geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Damals trafen sich am Sonntag früh morgens bei schönem Wetter im Englischen Garten die "Kocherl" - die Hausbediensteten - zum Tanz. Die frühe Stunde wählten sie, weil sie wieder zum Dienst antreten mussten, wenn die Herrschaft aus der Kirche kam.

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Quelle: Stephan Rumpf

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20. Juli, Gärtnerplatzviertel

In den 80er Jahren war München die "Wiege der europäischen Graffiti-Kultur", so sehen es die Verantwortlichen des Vereins "Positive Propaganda". Allerdings ist davon nicht viel übrig geblieben. Darum setzt sich der Verein dafür ein, dass sich Künstler im öffentlichen Raum kritisch mit Sozialem und Politischem auseinandersetzen. Und nebenher wird die Stadt auch bunter, wie hier das Gebäude der Stadtwerke in der Corneliusstraße.

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Quelle: Robert Haas

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20. Juli, Olympiazentrum

Die Schülerinnen der 9b des Maria-Ward-Gymnasiums besprayen das Auto ihres Lehrers Michael Kraus. "Jetzt zum Schuljahresende wollten wir mal etwas anderes machen", sagt der Mathe- und Physiklehrer. Die Klasse wollte gerne einen Streetart-Workshop bei Magic City machen. "Da dachte ich gleich an mein Auto", sagt Kraus. Das hat, wie es sich für ein richtiges Lehrerauto gehört, nur noch TÜV bis Dezember. "Danach schauen wir mal."

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Quelle: BR/oh

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15. Juli, Odeonplatz

Die Versuchung war bei vielen der 8000 Zuhörer gewiss groß: Jetzt einfach aufspringen, zur Musik von Schostakowitsch einen großartigen Walzer auf den Odeonsplatz hinlegen und sich dabei die Kälte aus den Gliedern tanzen. Aber da das erstens ein bisschen eng geworden wäre und sich zweitens selbst bei einem lockeren Open-Air-Event nur bedingt geziemt, blieben am Samstagabend doch alle brav auf ihren Stühlen sitzen.

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Quelle: BR/oh

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Sie erlebten in der Tat eine sehr kühle, aber fulminante Sommernacht, bei der der österreichische Percussionist Martin Grubinger und das BR-Symphonieorchester unter Martin Honeck die Herzenswärmer spielt. Grubinger war für den erkrankten Pianisten Lang Lang eingesprungen.

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Quelle: BR/oh

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Auf dem Programm standen zunächst drei Konzerte für Orchester und Percussion der Komponisten Tan Dun, John Corigliano und Bruno Hartl - letzterer schrieb das Stück eigens für Grubinger auf dessen Wunsch mit "Rhythmen an der Grenze zur Unspielbarkeit". Im zweiten Konzertteil spielte das Symphonieorchester - unter der Leitung von Dirigent Manfred Honeck - Werke von Antonín Dvořák und Dmitrij Schostakowitsch. Die Zugabe tippte Grubinger mit flinken Fingern auf einer alten Schreibmaschine.

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Quelle: Stephan Rumpf

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9. Juli, Max-Joseph-Platz

"Es herrscht Dramatik, drinnen wie draußen", sagt Nikolaus Bachler. Es ist Sonntagabend, kurz vor 18 Uhr. Der Intendant der Staatsoper steht vor dem Nationaltheater und blickt in den Himmel. Vor ihm auf dem Max-Joseph-Platz sitzen Tausende Klassikfreunde auf Kissen und Matten, es heißt wieder "Oper für alle". Die "Tannhäuser"-Inszenierung von Romeo Castellucci wird live auf eine 50 Quadratmeter große Leinwand vor der Oper übertragen. Doch je näher der Beginn um 18 Uhr rückt, desto sorgenvoller gehen die Blicke in den Himmel. "Über dem Allgäu regnet es bereits", hat Moderator Thomas Gottschalk eine Stunde vor Beginn gewarnt. Mit den ersten Tönen der Ouvertüre beginnt es zu regnen. Die Stimmung freilich bleibt gut: Die vielen bunten Sonnenschirme werden flugs zu Regenschirmen.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Und nach einer knappen Stunde ist der Regen vorbei, Richard Wagners Musik bleibt. Erst zum Finale ziehen wieder Wolken auf. Fast mehr als der Regen stören die Zuschauer im ersten Akt leichte Bildstörungen auf der riesigen LED-Wand. Die aber verschwinden wie der Regen ab Akt zwei komplett.

Die ganz harten Wagner-Fans mögen vielleicht Gottschalks Witze stören, und auch der Pausen-Poetry-Slam über die Liebe, dem Sängerkrieg auf der Wartburg in der Oper nachempfunden, ist wohl eher nichts für Puristen. Aber die sind auf dem Platz ohnehin in der Minderheit: Es ist ein buntes, junges, begeisterungsfähiges Publikum, bei dem sich die Freude an Musik und am Event mischt.

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Quelle: Stephan Rumpf

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9. Juli, Isar

Die Sonne brennt vom Himmel, als eine Frau mit Mikrofon am Isarufer den Countdown herunter zählt und auf "Los!" etwa drei Dutzend Menschen in den Fluss stürmen. Erst links halten, dann rechts, hat die Frau den Schwimmern zuvor erklärt, und zwischendurch einfach mal treiben lassen.

"Wir freuen uns, dass es gleich beim ersten Termin geklappt hat", sagt Ulrike Bührlen von den Urbanauten und dem Verein Isarlust, der das Isartreiben veranstaltet. Im vergangenen Jahr musste das Schwimm-Event mehrmals verschoben werden. Von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr gibt es jede halbe Stunde eine Startmöglichkeit. Schon kurz vor dem ersten Start für die Hobbyschwimmer machen sich die Teilnehmer des Isarpokals auf den Weg. Sie gehen die 1,2 Kilometer lange Strecke die Isar hinab sportlicher an und mit einem Ziel: am Kulturstrand zum schnellsten Isarschwimmer gekürt zu werden.

Bei allem Spaß, das Isartreiben ist auch eine Demonstration: für ein dauerhaftes Schwimmbad in der Isar

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Quelle: Stephan Rumpf

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8. Juli, Königsplatz

Ein riesiger Platz, acht Bands, neun Stunden Party: Beim Oben Ohne Open Air ist der Königsplatz mehr als nur eine gute Konzert-Location, hier geht sogar Festivalstimmung. Woran man das festmachen kann? An ganz klassischen Festivalkriterien.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Kann man da entspannt biertrinkend und im Gras fläzend mit seinen Freunden ratschen und trotzdem Musik hören? Laufen da Menschen mit fragwürdigen Verkleidungen und eigensinnigen Kopfbedeckungen herum? Ist es eigentlich viel zu heiß, um den ganzen Tag in der pallen Sonne zu sein?

Die Antwort fürs Oben Ohne: Man kann.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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8./9. Juli, Oberschleißheim

Gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten. Beim Kanu- und Outdoor-Testival in Oberschleißheim können sich Besucher über Neuheiten informieren - und alles mögliche ausprobieren. Natürlich Kanufahrent, aber auch Stand-Up paddeln, Tauchen, Bouldern, Beachvolleyball oder Bungee Jumping.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Den Ausdruck Trockenübung nimmt man hier wörtlich. Sieht zwar auf den ersten Blick seltsam aus, dafür kommt man im Wasser dann aber vorwärts und paddelt sich nicht schwindelig im Kreis.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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4. Juli, Nockherberg

Die Tage dieses steinernen Riesen auf dem Nockherberg sind gezählt. Am 15. Juli, gegen 11 Uhr, soll der 75 Meter hohe Kamin des früheren Kesselhauses der Paulaner-Brauerei, in dem die Wärme für den Prozess des Bierbrauens erzeugt wurde, in sich zusammenstürzen. Die Sprengung ist Teil der zurzeit laufenden Abbrucharbeiten auf dem traditionsreichen Areal an der Regerstraße. Die Paulaner-Brauerei hat ihre Produktion und Logistik an den Stadtrand nach Langwied verlagert. Auf den ursprünglich industriell genutzten drei Teilgebieten des Unternehmens in der Au errichtet die Bayerische Hausbau ein Quartier mit insgesamt 1500 Wohnungen.

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Quelle: Stephan Rumpf

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3. Juli, Theresienwiese

Offiziell beginnt der Aufbau des Oktoberfests ja erst am kommenden Montag. Die Ochsenbraterei hat aber in diesem Jahr einen kleinen Vorsprung bekommen. Weil das Zelt neu gebaut und etwas nach Süden versetzt wird, durfte die Spatenbrauerei mit dem Aufbau früher beginnen. Bereits nach dem Frühlingsfest setzte man die Fundamente neu, und seit ein paar Tagen steht nun auch das Holzgerüst des Zelts. Das streckt sich majestätisch in den Münchner Himmel - schließlich ist es auch noch zweieinhalb Meter höher als das alte.

Franz Kotteder

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Quelle: Stephan Rumpf

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Ansonsten ändert sich nicht allzu viel, es gibt wie bisher exakt 5995 Sitzplätze innen und 1646 im Biergarten. Dafür wird es für Gäste und Mitarbeiter etwas komfortabler, denn im Zelt gibt es nun eine umlaufende Galerie und ein Drittel mehr Toiletten. Zwei Besonderheiten aber werden bleiben, versprechen die Wirtinnen Antje Schneider und Anneliese Haberl: Am letzten Tag wird wieder ein Papiermond im Zelt leuchten, und man wird das einzige Wiesnzelt bleiben, in dem das Tier, das auf den Teller kommt, namentlich bekannt ist. Die Namen der Ochsen werden nach wie vor auf einer Tafel angeschrieben.

Franz Kotteder

Titanwurz

Quelle: Larissa Holzki

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3. Juli, Titanwurz

Mit knapp einem halben Meter Durchmesser ist das die größte Blüte der Welt - und die stinkendeste vermutlich noch dazu. Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr blüht die Titanwurz im Botanischen Garten in München auf. Vor allem nachts verströmt die Pflanze Aasgeruch - um Fliegen, Käfer und Insekten zur Bestäubung anzulocken. Der Botanische Garten verlängert dafür am Montag und Dienstag für den Abend seine Öffnungszeiten, um möglichst vielen Besuchern einen Blick auf die seltene und nur zwei Tage andauernde Blüte zu ermöglichen.

Auf dem Bild ist die Pflanze kurz vor dem Aufblühen zu sehen.

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Quelle: Catherina Hess

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2. Juli, Königsplatz

Beim 8. Münchner Sportfestival können Besucher rund 100 verschiedene Sportarten bewundern. Wer das Wasser nicht scheut, kann sich im großen Bassin als Taucher ausprobieren. Für Schwindelfreie steht eine Kletterwand zur Verfügung, auch der Ritt auf einem künstlichen Bullen erfreute Wagemutige.

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Quelle: Catherina Hess

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Auch außerhalb des Wasser gibt es einiges zu entdecken, sowohl für diejenigen, die etwas ausprobieren wollen als auch für die, die nur zuschauen möchten. Akrobatik etwa.

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Quelle: Catherina Hess

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2. Juli, Jakobsplatz

Parallel zum Sportfestival findet noch eine zweite große Veranstaltung in München statt: das Bürgerfest auf dem Sankt-Jakobs-Platz. Die Feier steht im Zeichen eines Jubiläums: "Zehn Jahre ist es her, dass ein Traum Realität wurde: Die Rückkehr der jüdischen Gemeinde ins Herz der Stadt", sagt Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde. Seither sei der Platz für sie ein "magischer Ort". Und sie fügt hinzu: "Hier sind wir, und wir bleiben hier." Oberbürgermeister Dieter Reiter feiert in seinem Grußwort das Miteinander jüdischer und nichtjüdischer Bürger in der Münchner Stadtgesellschaft. Dabei erinnert er daran, dass dies nicht selbstverständlich ist. Sorgen bereitet Reiter die Renaissance von Rechtspopulismus und Antisemitismus - und er fordert: "Dies muss ein Ende haben."

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Quelle: Catherina Hess

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1. Juli, Odeonsplatz

Der Migrationsbeirat feiert das "Fest der Kulturen". Auf der Bühne tanzen Folkloregruppen aus aller Herren Länder, darunter die acht in grün-roten Kleidern gehüllten Mädchen der armenischen Landsmannschaft Annusch. Ein Schwerpunkt liegt zweifelsohne auch auf dem Kulinarischen. So haben die Gäste die Gelegenheit, sich etwa ein Menü aus griechischen Souflaki, bulgarischen Fleischpflanzln und marokkanischen Fladen zusammenzustellen.

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Quelle: SZ

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1. Juli, Tollwood

Zwölf Bands an drei Abenden: Das ist das Konzept des Stadt-Land- Rock-Festivals von von SZ und Tollwood. Dieses Jahr steht es im Zeichen der Singer und Songwriter. Ob begleitet mit Band, Backgroundsängern oder solo ist es diese Musikergruppe, die die Münchner Musikszene in den vergangenen Jahren so stark gemacht hat (im Bild: Nick Yume).

Tilman Waldhier

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Quelle: SZ

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Beim Konzert von Jordan Prince kommt so fast eine Wohnzimmer-Atmosphäre auf. "Das ist das erste Konzert, das ich spiele, bei dem ich mit jedem Künstler befreundet bin", sagt der aus Mississippi stammende Singer/Songwriter auf Englisch, "that's so great!" Normalerweise spielt er live mit einer Band, diesmal sind jedoch nur zwei von ihnen dabei - als Background-Sänger.

Den kompletten Artikel zum Stadt-Land-Rock-Festival lesen Sie hier.

Tilman Waldhier

© sz.de/kc/wg/infu/imei/amm
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