Impressionen aus München:Sommerfest in der Bayernkaserne

Kinder toben auf Hüpfburgen, es gibt Zuckerwatte und Popcorn - aber kein arm, kein reich, kein Schwarz und kein Weiß. 6000 Münchner und Flüchtlinge haben ein gemeinsames Fest in der Bayernkaserne gefeiert.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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29. August, Bayernkaserne

Das Fantastische war, schwärmt Tobias Irl, dass es an diesem Tag, an diesem Ort keine Münchner gab. Und auch keine Flüchtlinge. Kein arm, kein reich, kein Schwarz und kein Weiß. "Wir sind alle gleich, wir gehören alle zusammen", sagt er. "Das war gigantisch." Etwa 6000 Menschen sind am Samstag zum "Sommerfest in der Bayernkaserne" gekommen, das Tobias Irl organisiert hat.

Und es ist eine Ironie dieser Tage, dass ausgerechnet Pegida einen positiven Beitrag dazu geleistet haben könnte - wenn auch völlig unfreiwillig. Die Rechtspopulisten hatten geplant, nahe des Ankunftszentrums für Flüchtlinge gegen "Asylmissbrauch" zu demonstrieren. Doch selbst in ihren eigenen Kreisen stieß der Plan auf wenig Gegenliebe. Die Initiatoren hatten die Zahl der Teilnehmer bereits am vergangen Donnerstag von 20 bis 30 auf zehn bis 15 reduziert. Als es dann soweit war, lag die Zahl der Pegida-Sympathisanten am Samstag allerdings noch niedriger, nämlich exakt bei null.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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"Der geplante Pegida-Protest hat uns mit Sicherheit zusätzliche Aufmerksamkeit verschafft", freut sich Organisator Irl. Während sich also null Rechtspopulisten zusammenrauften, feierten Tausende Münchner mit Tausenden Flüchtlingen ein Fest in der Bayernkaserne. Kinder tobten auf Hüpfburgen, es gab Zuckerwatte und Popcorn, Schwedenschach und Tischkicker, 1200 Kugeln Eis, 1300 Burger und 20 000 Smoothies. Bata Illic und Ex-Voxxclub-Star Julian David schlagerten auf einer Bühne, bis sich die Flüchtlinge irgendwann selbst das Mikro schnappten und krumm und schief, dafür aber leidenschaftlich und unter dem Jubel des Publikums drauflos sangen.

Thomas Schmidt

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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29. August, Ligsalzstraße

Street-Art im Westend: Unter der Leitung des mexikanischen Kunstaktivisten Checo Valdez ist dieses Wandbild an der Fassade des Hausprojekts "Ligsalz8" entstanden; am Samstag wurde es enthüllt. Die Arbeit ist Teil des zweiwöchigen Festivals "Arte popular mexicano", das vom Öku-Büro München, dem Ligsalz8, dem Wagenplatz Olga und der Färberei veranstaltet wurde.

Hunde

Quelle: lukasbarth.com

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26. August, München

Kot unterm Schuh, stinkende Hinterlassenschaften auf dem Spielplatz, widerliche Reste am Fahrradreifen - Hundehaufen nerven. Doch die Stadträte der Bürgerlichen Mitte müssen nun in ihrem Kampf gegen den Kot auf Straßen und in Parks einen Rückschlag hinnehmen. Ein Hunde-DNA-Test zur Ermittlung des faulen Halters, der die Haufen nicht wegräumt, wird es nicht geben. Wegen des Datenschutzes (für den Halter, nicht den Hund) sei das rechtlich unzulässig, sagt das Baureferat.

Melanie Staudinger

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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25. August, Englischer Garten

Bis vor ein paar Tagen noch thronte der Monopteros erhaben im Englischen Garten. Seit dieser Woche aber wird der Tempel mit den zehn Säulen eingehüllt - eine Generalsanierung des 1832 bis 1837 von Leo von Klenze errichteten Wahrzeichens steht an.

Zum Verhängnis wurde dem Monopteros sein exponierter Standort auf einem etwa 15 Meter hohen Rasenhügel. Besonders an der Wetterseite seien die Oberflächen stark verwittert, erklärt die Schlösser- und Seenverwaltung. Die Malereien seien verblasst, der Kalkstein sei verschmutzt und porös. Diese Schäden sollen nun behoben werden, der Graffitischutz wird verbessert.

Außerdem soll der Zugang von der Westseite her neu gestaltet und der ursprüngliche Rasenhügel wieder hergestellt werden. Die Schlösser- und Seenverwaltung rechnet mit Gesamtkosten von etwa 750 000 Euro, die Arbeiten dauern bis September 2016.

Melanie Staudinger

Marienplatz Untergeschoß Renovierung Da werden gerade die neuen roten Deckenpaneele reingebaut

Quelle: SZ

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24. August, Marienplatz

Allmählich lässt sich erkennen, wie es mal aussehen soll, wenn die Arbeiter aus dem Marienplatz-Untergeschoss abgezogen sind und wenn eine rot leuchtende Decke, entworfen vom Münchner Lichtdesigner Ingo Maurer, mehr Farbe in den Untergrund bringen wird.

Etwa 25 Millionen Euro steckt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) in die vom Architekturbüro Allmann Sattler Wappner erarbeitete Umgestaltung des Bauwerks. Seit mehr als drei Jahren laufen die Arbeiten. Dabei mussten die Firmen nicht nur das Betongerippe sanieren. Vielmehr soll das Untergeschoss künftig großzügiger erscheinen: Die kleinen Kioske in der Mitte verschwinden, die Geschäfte rücken an den Rand.

So sollen sich Einheimische und Touristen besser orientieren können. Während der Bauzeit aber gelang dies nicht jedem: Immer wieder gab es Beschwerden über die verwirrende Beschilderung; selbst im Rathaus mussten die MVG-Chefs mal vorsprechen, weil sich einige Stadträte im Untergrund nicht mehr zurecht fanden.

Ein Ende aber ist in Sicht: Voraussichtlich im Oktober sollen die Baugerüste und provisorischen Metalltreppen verschwinden. Dann wird das Bauwerk feierlich eröffnet.

Marco Völklein

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Quelle: Stephan Rumpf

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20. August, Gärtnerplatz

Jedes Jahr machen die städtischen Gärtner sich Gedanken, mit welchen Farbkonzepten sie die Blumenkübel und Plätze schmücken. Für den Gärtnerplatz fiel die Wahl in diesem Jahr auf weiß-gelb-orange, wie die Stadtverwaltung Ende Mai mitteilte. Und jetzt, drei Monate später, lässt sich sagen: Es hat funktioniert. Der Gärtnerplatz blüht in einer Pracht, die manchen Botanischen Garten neidisch machen könnte.

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Quelle: Stephan Rumpf

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Auch München-Besucher sind offenbar ziemlich beeindruckt. Bemerkenswert ist, dass der Gärtnerplatz auch nach den ungezählten Feiernächten dieses Sommers noch so aussieht. Offenbar kommen nicht einmal betrunkene Halbstarke auf die Idee, durch die Beete zu marodieren. Ob das auch etwas über München aussagt?

Vorstellung des offiziellen Wiesn-Maßkrugs

Quelle: dpa

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18. August, Theresienwiese

Draußen wird noch gehämmert - drinnen schon geprostet. Bürgermeister und Wiesn-Chef Josef Schmid (CSU) stellt den offiziellen Wiesn-Maßkrug im Hacker-Festzelt vor, das gerade auf der Theresienwiese aufgebaut wird. Der Krug, der in limitierter Auflage erscheint, trägt heuer den Schriftzug "Oktoberfest" in bunten Lettern. Zwar ist das Motiv seit Februar bekannt; und wie ein Steingut-Krug aussieht, ist auch nicht neu. Die offizielle Vorstellung gehört aber zu den traditionellen Vorbereitungen auf das Oktoberfest. Das größte Volksfest der Welt geht heuer vom 19. September bis 4. Oktober.

Vorstellung des offiziellen Wiesn-Maßkrugs

Quelle: dpa

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Die Stadt München brachte den offiziellen Wiesn-Krug erstmals 1978 auf den Markt. Seither gestaltet jedes Jahr ein anderer Künstler das Motiv. Der Stein-Krug erscheint in limitierter Auflage von 70 000 Stück. Ohne Deckel kostet der Krug 16 Euro, mit Deckel das Doppelte. "Der Oktoberfestmaßkrug ist ein Erfolgmodell. Er ist ein begehrtes Sammlerstück", sagt Wiesn-Chef Josef Schmid. Eine vollständige Serie von 1978 bis 2014 werde heute für mehr als 2000 Euro gehandelt. "Das bedeutet mehr als eine Verdoppelung dessen, was man für den Krug hat ausgeben müssen."

Regenwetter in München

Quelle: dpa

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17. August, Landtag

Der bayerische Landtag steht nicht Kopf, er spiegelt sich in einer Pfütze. Von denen gibt es zu Beginn der Woche in München ziemlich viele. Nach zeitweise kräftigen Regengüssen haben sich die Temperaturen deutlich abgekühlt. Die ersten Grantler reimen schon, dass auf die Schweißzeit eine Eiszeit folgt - aber irgendwas ist ja immer. Immerhin versprechen die Meteorologen, dass es die Temperaturen bis zum Wochenende wieder auf bis zu 27 Grad steigen.

Übrigens: Es ist nicht überall in München wirklich kalt in diesen Tagen.

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Quelle: Marco Einfeldt

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16. August, Flughafen

Konkurrenz für die Eisbach-Weltmeister gab es reichlich am Wochenende bei den fünften Europameisterschaften im "Stationary Wave Riding". Die fanden auf der spektakulären künstlichen Welle statt, die derzeit im Münchner Flughafen im MAC-Forum aufgebaut ist. Die internationalen Spitzensurfer sind nach ihrem Finale am Sonntag weitergezogen zum nächsten Wettbewerb, die künstliche Welle steht noch bis zum 23. August. Vormittags finden Kurse für den Nachwuchs statt, von 15 Uhr an können sich alle Surfer im freien Wellenreiten versuchen (Anmeldung unter www.munich-airport-events.de).

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Quelle: Robert Haas

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12. August, Fröttmaning

Die Münchner Fußball-Arena wird zum Bundesliga-Eröffnungsspiels zwischen dem FC Bayern und dem Hamburger SV an diesem Freitag in neuem Lichter- und Farbenglanz erstrahlen. Bereits am Mittwochabend stellte der FC Bayern das System mit 300 000 LED-Lampen vor.

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Quelle: Robert Haas

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12. August, Fröttmaning

Zukünftig können bei Spielen unterhalb des Daches unter anderem La-Ola-Wellen oder Torjubel-Effekte in Rot und Weiß simuliert werden. 16 Millionen Farben in höchster Lichtqualität soll das digital steuerbare System ermöglichen. Dominieren sollen aber weiterhin die Bayern-Vereinsfarben Rot und Weiß. Die neue Lichttechnologie soll zudem mehr als 60 Prozent Energie einsparen.

Radlnacht

Quelle: Florian Peljak

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8. August, Stiglmaierplatz

Damit haben die Teilnehmer der 6. Münchner Radlnacht sicher nicht gerechnet: Regen. Während das Termometer am Nachmittag noch Temperaturen von weit mehr als 30 Grad Celsius angezeigt hat, geht am Abend ein Schauer über der Innenstadt nieder.

Radlnacht

Quelle: Florian Peljak

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8. August, Innenstadt

Die Radler lassen sich von der unerwarteten Abkühlung jedoch den Spaß nicht verderben. Fas 10 000 kamen. Los ging es am Odeonsplatz. Geboten waren neben Gastronomie auch Musik von der Bigband Dachau oder der Münchner Band Stray Colors.

Radlnacht

Quelle: Florian Peljak

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8. August, Innenstadt

Dieser Teilnehmer hat vermutlich den Wetterbericht studiert und sich gleich mal einen Regenschutz an sein Rad montiert.

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Quelle: Robert Haas

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6. August, Königsplatz

Fein säuberlich haben Unbekannte am Königsplatz einen Kreis und Schriftzüge in den Königsplatz gezeichnet. Doch Vorsicht, wer gleich an ein Kunstwerk von einem anderen Planeten denkt. Die Künstler haben einen entscheidenden Hinweis hinterlassen: die Internetadresse einer Website für Hobby-Tangotänzer. Zumindest die obligatorischen Kornkreistouristen bleiben dem Königsplatz dadurch wohl erspart.

Diner en Blanc In Munich

Quelle: Getty Images

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5. August, Alter Botanischer Garten

Was für ein Wetter, was für eine Kulisse: An diesem Abend passt anscheinend alles beim Diner en blanc im Alten Botanischen Garten. Hunderte kamen weiß gekleidet zum Neptunbrunnen, ...

Diner en Blanc In Munich

Quelle: Getty Images

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... um bei sommerlichen Temperaturen gemeinsam unter freiem Himmel zu essen. Bis in die späten Abendstunden saßen die Münchner beisammen.

Nachwuchs bei den Mähnenrobben

Quelle: Marc Müller/Tierpark Hellabrunn

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5. August, Tierpark Hellabrunn

Nicht nur der Mensch sehnt sich bei diesen sommerlichen Temperaturen nach dem Sprung ins kühlende Wasser. Auch die Mähnenrobben im Münchner Tierpark Hellabrunn ziehen ihre Bahnen durch das kalte Wasser des Außenbeckens. Die drei jungen Nachwuchsrobben, die erst im vergangenen Monat geboren sind, werden dabei von ihren Müttern - Nixie, Ina und Tania - an das tiefe Wasser gewöhnt. Vater-Kind-Schwimmen ist dagegen noch nicht gestattet. Denn die Seelöwenbullen Pepe und Howie, die beide als Vater der drei Jungtiere infrage kommen, dürfen noch nicht zu ihrem Nachwuchs. Zu groß ist die Gefahr, dass die über 300 Kilogramm schweren Robben die Kleinen mit ihrem Gewicht erdrücken könnten.

Nachwuchs bei den Mähnenrobben

Quelle: Marc Müller/Tierpark Hellabrunn

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Wie auch sonst beim Schwimmunterricht lassen sich verschiedene Verhalten bei den Schülern ausmachen: Während gerade Mähnenrobbe Peggy (hinten im Bild), das jüngste Seelöwenbaby, sehr neugierig und mutig ist, bewegt sich Peaches (vorne) vorsichtiger und schüchterner auf der Anlage. Das noch namenlose, mittlere Seelöwenkind nutzt die Gelegenheit, um sich zum ersten Mal etwas von seiner Mutter zu entfernen. Alle drei kommen aber immer wieder zurück zu ihrer Mama, um Muttermilch zu trinken.

Malen zur Blauen Stunde

Quelle: dpa

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3. August, Max-Joseph-Platz

Malen zur Blauen Stunde: Ein junger Maler sitzt am Abend mit seinen Utensilien auf den Stufen der Oper und malt die historische Kulisse der Altstadt rund um den Max-Joseph-Platz. Der gilt mit Residenz, Palais an der Oper und Nationaltheater zwar als einer der schönsten Orte der Stadt, doch tagsüber laden Tiefgarageneinfahrt und Touristenbusse nur wenige zum Verweilen ein. Wenn sich die Nacht über München senkt und in den Arkaden die stimmungsvolle Beleuchtung eingeschaltet wird, geraten nicht nur Künstler ins Schwelgen.

Holi-Festival in München

Quelle: dpa

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1. August, Galopprennbahn in Riem

Farbe, Farbe und nochmal Farbe: Auf der Galopprennbahn München-Riem haben sich am Samstag beim Holi Festival of Colours begeisterte Menschen mit bunter Farbe beworfen und gemeinsam gefeiert. Von Nachmittag bis in den Abend ließen sie stündlich Pulver in Blau, Pink, Lila, Rot und Gelb auf sich regnen. Die Veranstalter sprachen von 10 000 Teilnehmern. Nach ihren Abgaben verlief alles ruhig. "Alle sind happy", hieß es. Auch das Wetter spielte bei der ausverkauften Veranstaltung mit, lediglich am Mittag hebe es kurz genieselt.

Holi-Festival in München

Quelle: dpa

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Das Holi Fest hat seine Wurzeln in Indien, inzwischen wird es jedoch weltweit gefeiert. "Es geht ursprünglich darum, das Böse zu besiegen", erklärten die Veranstalter, "und es geht um Toleranz". In Indien feierten alle Kasten zusammen, alle Menschen seien dann gleich. Das symbolisierten auch die Farben, so die Veranstalter. Diesen Toleranzgedanken möchte man mit dem Fest in München auch weitertragen: "Hier geht es auch um Toleranz - aber auch um Spaß", hieß es.

Isle Of Summer Festival In Munich

Quelle: SZ

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1. August, Munich Beach Resort in Oberschleißheim

Sie wollten ihn alle sehen: Der Auftritt von DJ Felix Jaehn, der es mit seinem Song "Cheerleader" gerade auf Platz eins der US-Charts geschafft hat, lockte am Samstag bereits nachmittags 4000 Fans auf das Gelände des Munich Beach Resorts an der Ruderregatta in Oberschleißheim. "Ein absoluter Glücksfall, dass er mit seinem Song so weit oben steht", sagte Bastian Schleich, der Veranstalter des Isle-of-Summer-Festivals. Gebucht habe man Jaehns Auftritt schon vor einem Jahr, als er noch nicht so bekannt war - was wohl auch das Budget der Veranstalter etwas geschont haben dürfte.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Sommerfest in der Bayernkaserne Kinderschminken Foto:Alessandra Schellnegger

© SZ.de/infu/mmo/tba
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