Impressionen aus der Wagenburg:Mein Haus? Ein Auto!

Impressionen aus der Wagenburg

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Ein Möbelanhänger und ein Zirkuswagen, das ist das Zuhause von Sarah Lidl. Die 28-Jährige wohnt mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn in der Wagenburg "Stattpark Olga" in der Nähe des Giesinger Bahnhofs.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Ist das im Winter nicht zu kalt? Das ist die Frage, die andere Mütter oft stellen, wenn sie hören, dass Sarah Lidl seit fast einem Jahr im Bauwagen lebt. Dabei ist ihr Zuhause nicht nur sehr ordentlich, sondern auch ziemlich gemütlich: Es gibt Strom, einen Holzofen und Wasser aus dem Kanister. Die Lidls haben Parkettboden verlegt, sie haben Fenster eingebaut und Vorhänge aufgehängt, sogar eine Orgel gibt es.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Ein wenig Miete will die Stadt für den Stellplatz, doch Sarah Lidl wohnt nicht hier, weil es so billig ist, sondern vor allem weil sie das Gemeinschaftsgefühl mag. Die Olga-Bewohner verstehen sich als soziokulturelles Projekt. Sie kochen zusammen, veranstalten Konzerte für die Nachbarschaft und helfen sich, wo sie können. Es gibt einen Aufenthaltswagen und ein Gemeinschaftsbad.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Auch Wasser und Holz werden geteilt, genau wie der Briefkasten. Nur mit dem Leben, was man wirklich braucht - das ist den Bewohnern hier wichtig. Genau wie das Umweltbewusstsein, deshalb haben viele der Bauwägen inzwischen Solarzellen.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Wenn Sarah Lidl vom Leben im Bauwagen erzählt, klingt das nach Freiheit und On-The-Road-Romantik - dabei führt die junge Mutter ein ziemlich bürgerliches Leben: Zweimal die Woche fährt sie mit ihrem Auto zu der Logopädie-Praxis, in der sie arbeitet, demnächst sollen auch Gesangsschüler in ihren Wagen kommen.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Nachbarn, die sich über den Gesang beschweren, gibt es in der Wagenburg nicht. Stattdessen leben hier Leute wie Max, 30, Lebenskünstler und Besitzer eines winzigen und ziemlich chaotischen Militäranhängers, in dem er meist auf Achse ist.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Sarah Lidls hat sich dagegen in München häuslich eingerichtet - so weit das hinter einem Bauzaun in einer Bauwagen-Siedlung, die die Stadt bis Ende 2012 dulden will, eben geht. In eine Wohnung will die 28-Jährige dennoch nicht mehr ziehen, sie würde das Leben im Freien vermissen.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Vielleicht ein Wagen im Grünen, irgendwann. Erst einmal aber ist Sarah Lidl froh, dass ihr Bauwagen jetzt eine eigene Toilette hat - auch wenn es statt einer Tür nur einen Vorhang gibt.

© Süddeutsche.de/Anna Fischhaber/wib
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