Immobilienmarkt:Beim Hauskauf geht unter einer halben Million kaum noch was

Einfamilienhaus in Oberbayern, 2014

Auch im Münchner Umland steigt die Nachfrage nach Immobilien.

(Foto: Robert Haas)
  • Das Marktforschungsinstitut des Immobilienverbands Deutschland (IVD) Süd hat die Miet- und Kaufpreise für das Münchner Umland untersucht.
  • Mit Ausnahme Ebersberg haben sich die Miet- und Kaufpreise überall erhöht.

Von Anna Hoben, München

Dass sie nichts Halbes und nichts Ganzes sei, das kann man einer Doppelhaushälfte nicht vorwerfen; im Gegenteil, sie ist sogar beides. Bei Immobilienkäufern entwickelt sie sich immer mehr zum Renner. Dies ist eine der Erkenntnisse des Spezialmarktberichts für das Münchner Umland.

Hierfür hat das Marktforschungsinstitut des Immobilienverbands Deutschland (IVD) Süd die Miet- und Kaufpreise untersucht. "Angesichts des Wohnraummangels und des raketenhaften Anstiegs der Preise in München zieht es die Menschen ins Umland", so Institutsleiter Stephan Kippes. Doch auch dort steigen Nachfrage und Preise. Die jeweiligen Veränderungen beziehen sich auf den Zeitraum zwischen Frühjahr und Herbst 2016.

Dachau

Die Stadt hat sich zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort entwickelt und ist attraktiver geworden. Dadurch hat auch die Nachfrage nach Wohnraum stark zugenommen. Für Doppelhaushälften (rund 700 000 Euro) sei der Anstieg mit einem Plus von 14,8 Prozent geradezu "raketenhaft" ausgefallen, so IVD-Institutsleiter Stephan Kippes. Die Mietpreise (Bestand, guter Wohnwert) stiegen um 4,1 Prozent.

Ebersberg

Die Stadt gehört zu den relativ günstigen Orten im Münchner Umland. Für ein frei stehendes Einfamilienhaus etwa bezahlen Käufer im Schnitt 597 500 Euro, 44 Prozent des Münchner Preises. Eine Doppelhaushälfte kostet 540 000 Euro.

Erding

Trotz reger Neubautätigkeit kann die Nachfrage sowohl im Kauf- als auch im Mietmarkt derzeit nicht ausreichend bedient werden und bleibt hoch. Doppelhaushälften (Preis: rund 600 000 Euro) sind innerhalb eines halben Jahres um 6,2 Prozent teurer geworden, Bestandswohnungen um fünf Prozent. Für Mietwohnungen bezahlen Neumieter 7,6 Prozent mehr.

Fürstenfeldbruck

Die Stadt gehört zu jenen Orten, die in den nächsten Jahren den höchsten Bedarf an Wohnraum erwarten. Bei allen Objekttypen gibt es eine sehr hohe Nachfrage, für Doppelhaushälfte muss man rund 607 000 Euro hinlegen. Der Mietwohnungsmarkt ist angespannt; eine Mietwohnung aus dem Bestand mit gutem Wohnwert kostet im Schnitt 5,5 Prozent mehr.

Freising

In der Stadt wird einiges gebaut. Doch der IVD spricht beim Mietmarkt von einem schwachen Angebot, so dass die Preise weiter gestiegen seien. Für eine Eigentumswohnung im Bestand muss man rund 3800 Euro pro Quadratmeter hinlegen.

Starnberg

Teurer ist es nirgendwo, jedenfalls nicht im Münchner Umland. Ein frei stehendes Einfamilienhaus mit gutem Wohnwert kostet mehr als eineinhalb Millionen Euro und liegt somit sogar 15 Prozent über der Landeshauptstadt. Fast eine Million (920 000 Euro) wird für eine Doppelhaushälfte fällig. Eine Eigentumswohnung aus dem Bestand kostet 4650 Euro pro Quadratmeter. Allerdings scheinen die Immobilienpreise ihr höchstes Niveau erreicht zu haben, so Stephan Kippes. Denn obwohl das Angebot eher stagniere, legten die Preise nur wenig zu, und es dauere länger, bis ein Haus verkauft ist. Der Mietmarkt scheine sich langsam zu beruhigen.

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