Im Münchner Westen:Zugekokst mit Tempo 180 durch die Stadt gerast

Zwei Männer rammen in Pasing und Laim andere Wagen und verursachen dabei einen großen Schaden.

Von Martin Bernstein

Nachdem sie zuvor gekokst hatten, sind am Freitagabend und am Samstagvormittag zwei Autofahrer im Münchner Westen komplett durchgedreht. Auf der Flucht vor der Polizei rasten sie ohne Rücksicht auf Verluste durch die Stadt. Ein 19-Jähriger beschleunigte dabei auf der Landsberger Straße bis auf 180 Stundenkilometer. Ein zehn Jahre älterer Autoverkäufer rammte bei seiner rücksichtslosen Flucht mehrere Autos und legte am Ende auch noch den Schienenersatzverkehr lahm, den die Bahn am Samstag wegen der Stammstreckensperrung eingerichtet hatte.

Der 29-Jährige war am Samstagvormittag gegen 11 Uhr einer Streife in der Weinbergstraße aufgefallen, als er an einer roten Ampel alle wartenden Autos auf der Gegenfahrbahn überholte. Der Anweisung, stehen zu bleiben, kam der Mann nicht nach. Stattdessen raste er mit seiner B-Klasse davon, überfuhr rote Ampeln und touchierte nahe den Pasing Arcaden ein weiteres Fahrzeug.

Auf der Pasinger Nordumgehung bretterte er ohne Rücksicht auf den Gegenverkehr über die falsche Fahrbahnseite, rammte dabei einen Smart und einen Mercedes und schließlich beim Versuch, über den Mittelstreifen zurückzusetzen, einen BMW. Kurz vorm Pasinger Bahnhof blieb das Auto des 29-Jährigen liegen. Er türmte jetzt zu Fuß, wurde aber von Polizisten gestellt. In seinem Auto fanden die Beamten Rauschgift. Weil die Pasinger Nordumgehung wegen des Unfalls gesperrt werden musste, kam es zu massiven Behinderungen im Schienenersatzverkehr.

Schon in der vorangegangenen Nacht hatte sich ganz in der Nähe Ähnliches abgespielt. An der Friedenheimer Brücke sollte ein 19-Jähriger kontrolliert werden. Doch der junge Mann in seinem BMW trat aufs Gaspedal und raste auf der Landsberger Straße nach Westen. Auch er ignorierte rote Ampeln und steuerte sein Auto stattdessen durch den Gegenverkehr. Dann bog er durch die Laimer Röhre ab und fuhr über die Wotanstraße in die Arnulfstraße.

Dort endete die rasende Fahrt nahe dem Briefzentrum, als der 19-Jährige mit seinem Fluchtauto gegen einen Lastwagen knallte. Beim Amokfahrer ergab ein erster Test Hinweise auf den Konsum von Kokain und Marihuana. Der Schaden bei beiden Unfällen geht in die Zehntausende. Um weitere Hinweise bittet das Unfallkommando, Telefon 089/6216-3322.

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