Auch in den S-Bahnen im Großraum München soll künftig ein Alkoholverbot gelten. Nach Angaben des Fürstenfeldbrucker Landrats Thomas Karmasins, der als Sprecher der Landkreise im Verbundausschuss des MVV sitzt, hat die Bahn AG ihren Widerstand gegen eine solche Regelung aufgegeben, die in U-Bahnen und Bussen bereits gilt. Das berichtete der CSU-Politiker am Donnerstag in einer Jugendhilfeausschuss-Sitzung des Landkreises Fürstenfeldbruck.
Wie Karmasin der Süddeutschen Zeitung erläuterte, hatte die Bahn bisher argumentiert, dass sie in Fernzügen ihre Kunden verköstige und deshalb auch in der S-Bahn nichts dagegen habe, wenn sich jemand ein Bier aufmacht. Von dieser Haltung sei die Bahn nach seinem Kenntnisstand bereits vor einigen Wochen abgerückt. Allerdings habe sie das Alkoholverbot nicht zur Wiesn verkünden wollen, sondern erst danach. Bei der Bahn war am Donnerstagabend niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Auch in anderen deutschen Großstädten ist in den vergangenen Monaten über ein Alkoholverbot im gesamten Nahverkehr diskutiert worden. In Hamburg wurde es vor drei Wochen eingeführt, nachdem sich zuvor in einer Umfrage 86 Prozent der befragten Bürger dafür ausgesprochen hatten.
Auch in Berlin wird seit Jahren über ein Alkoholverbot in Bussen und Bahnen debattiert. Zuletzt hatte sich der CDU-Spitzenkandidat für das Amt des Regierenden Bürgermeisters, Frank Henkel, dafür stark gemacht.