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Glitzernde Hirsche in den Schaufenstern und heißer Caipi statt Glühwein - das ist 2009. Waren die Münchner vor 50 Jahren in der Adventszeit auch schon so verrückt? Historische Weihnachtsimpressionen.
Nach dem Krieg (1945-1948)
Der Blick durch den Torbogen offenbart eine Stadt in Trümmern: Der Zweite Weltkrieg ist zu Ende - die Schrecken der Kriegsjahre haben auch im Stadtbild deutliche Spuren hinterlassen. Umso heller und hoffnungsvoller erstrahlt der Christbaum im Vordergrund - wie das Versprechen auf nun folgende friedliche Weihnachstfeste.
Foto: SZ Photo Text: Johanna Bruckner
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Die fünfziger Jahre
Anfang der fünfziger Jahre ist von den Kriegsruinen nichts mehr zu sehen - im Gegenteil. Wiederaufbau und Wirtschaftswunder haben ganze Arbeit geleistet: Die Geschäfte rund um die Kaufingerstraße laden zum Geschenkekauf ein - und die Fassade von Münchens Nobel-Kaufhaus Oberpollinger schmücken riesige, leuchtende Christbaumkugeln. Handlichere Varianten des traditionellen Baumschmucks kann man...
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... auf einem der Münchner Weihnachtsmärkte erwerben - wobei dem Budenzauber Alte wie Junge zu erliegen scheinen. Die kleinen Weihnachtsfreunde sind jedoch nicht nur fasziniert von glitzerndem Baumschmuck, sondern...
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... hängen damals wie heute wie gebannt an den Lippen des Mannes mit dem berühmten weißen Rauschebart. Ebenfalls nichts geändert hat sich an der Tatsache, dass...
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... Weihnachten traditionell das Fest der Nächstenliebe ist: Das Bild aus dem Jahr 1952 zeigt Mitglieder eines Frauenclubs der amerikanischen Armee mit Kindern des Katholischen Fürsorgeheims in Solln, für die sie eine Weihnachtsfeier ausrichten.
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Für die Kinder einer ungarischen Flüchtlingsfamilie im Durchgangslager Wagenried bei München fällt das Weihnachtsfest 1956 - von dem obligatorischen Teller mit Lebkuchen und anderen Leckereien abgesehen - eher bescheiden aus. Ungleich kostspieliger...
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... sind die Geschenke, die man sich Ende der fünfziger Jahre innerhalb der feinen Münchner Gesellschaft macht: Das schwarze Gefährt, das die offenbar eher gut betuchten und größtenteils gegen die Winterkälte gut behüteten Männer - und vereinzelten Frauen - in einem Autohaus bestaunen, ist ein Opel Kapitän.
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Die sechziger Jahre
Geschäftiges Treiben auf den Straßen gehörte und gehört in der Vorweihnachtszeit zum Stadtbild Münchens. Direkt in der Innenstadt ...
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... sind gerade an den Adventswochenenden die Münchner Einkaufsmeilen dicht bevölkert. 1961 mussten sogar die Autos auf den Straßen um den Stachus dem Ansturm der Weihnachtseinkäufer weichen. Großer Andrang...
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... herrscht traditionell auch auf die Gottesdienste am Heiligen Abend. Besonders begehrt bei den Münchnern ist bereits 1964 die Christmette in der Frauenkirche. Zahlreiche Münchner drängen durch das Donatusportal, um noch einen Bankplatz im Inneren der Kathedrale zu ergattern.
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Jahr für Jahr rüsten sich die Kaufhäuser für das Weihnachtsgeschäft: Grußkarten, Christbaumkugeln, Lametta, Lichterketten und Kerzen - in Münchens Konsumtempeln gab es bereits vor 40 Jahren alles, was Herz und Heim weihnachtlich stimmt.
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Die siebziger Jahre
Auch das gehört nach fest zur Weihnachtszeit in München: Auf den diversen Christkindlmärkten gibt es Stände zuhauf, die Glühwein und andere wärmende Alkoholika feilbieten. Auf diesem Bild aus dem Jahr 1970 scharen sich gut käteisolierte Münchner um einen solchen Stand auf dem Marienplatz.
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Für kleine Weihnachtsmarktbesucher zählen Glühwein und Schnäpse weniger zu den Attraktionen eines Besuchs auf dem Christkindlmarkt: Sie erkunden dann doch lieber auf den Schultern oder dem Arm des Vaters die Auslage der Stände.
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All diejenigen, für die die bayerische Landeshauptstadt nur Wahlheimat ist, zieht es zum 24. Dezember traditionell nach Hause. Kaum verwunderlich, dass der Andrang auf dem Münchner Hauptbahnhof in den Tagen vor Weihnachten besonders groß ist: Im Dezember 1971 warten diese Gastarbeiter aus Italien und Südosteuropa auf ihre Züge in die Heimat.
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Bilder, die bleiben: Der Blick 1979 von oben auf den Weihnachtsmarkt auf dem Marienplatz würde heute wohl nicht viel anders aussehen. Genauso...
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Die achtziger Jahre
... wird man auch heute beim Schlendern über einen Münchner Weihnachtsmarkt Mütter und Kinder beobachten können, die angetan das weihnachtliche Allerlei an den Ständen begutachten. Diese scheinbar zeitlose Momentaufnahme ist allerdings schon fast 30 Jahre alt.
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Könnte gestern sein, ist aber schon 25 Jahre her: Besucher des Haidhausener Weihnachtsmarkts 1984.
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Der erste Adventssamstag 1988: Große und kleine Münchner bestaunen die Auslage des Kaufhof am Marienplatz. Auch im Advent 2009 lockt das Kaufhaus die Menschen mit einer plüschigen Winterwunderlandschaft vor die Schaufenster.
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Die Vorweihnachtszeit in München: Sie war und ist sicher geschäftig und bisweilen stressig. Zugleich ist sie jedoch auch besinnlich, berauschend und beständig. Irgendwie tröstlich.
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(sueddeutsche.de/sonn)