Historie:Kämpferischer Humanist

Historie: Am 2. Mai 1919 wurde er von Freikorpssoldaten ermordet. Auf dem Waldfriedhof erinnert jetzt wieder ein Denkmal an den Revolutionär.

Am 2. Mai 1919 wurde er von Freikorpssoldaten ermordet. Auf dem Waldfriedhof erinnert jetzt wieder ein Denkmal an den Revolutionär.

(Foto: Catherina Hess)

Die Nazis wollten ihn vergessen machen: Doch die Persönlichkeit Gustav Landauer bleibt unauslöschbar

Von Wolfgang Görl

Die Milizionäre der sogenannten Freikorps, Männer von stramm völkischer Gesinnung, haben ihn gefoltert und ermordet; später haben die Nazis versucht, auch die Erinnerung an ihn auszulöschen. Einer wie Gustav Landauer, der Anarchist und Pazifist war, ein Denker humanistischer Prägung und zudem Jude, galt den nationalistischen Barbaren als Volksfeind. Das war ihnen Grund genug, nicht einmal die Totenruhe zu respektieren. Eines aber haben sie dann doch nicht geschafft: Gustav Landauer für immer vergessen zu machen. In München, am städtischen Fremdspracheninstitut an der Amalienstraße 36, erinnert eine Gedenktafel an den feinsinnigen Intellektuellen, in Schwabing-West wiederum ist eine Straße nach ihm benannt, der Gustav-Landauer-Bogen. Und neuerdings gibt es auch ein Denkmal auf dem Waldfriedhof. Genauer gesagt: Es gibt dieses Denkmal wieder. Den ursprünglichen Gedenkstein hatten die Nazis 1933 zerstört.

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