Über ihre Zukunft reden wollen die Angestellten nicht. "Mittlerweile fragen auch die Kunden, wo unsere Mitarbeiter demnächst arbeiten werden", erklärt Geschäftsleiter Günter Dechant. "Das geht allen an die Substanz." Sechs Angestellte seien bereits bei Läden in der Innenstadt untergekommen. Die anderen suchen noch.
Die benachbarten Einzelhändler aus Giesing und Laim leiden ebenfalls unter der Insolvenz der Kaufhauskette. "Hertie war ein Magnet", sagt Josef Karl Federle, Inhaber der Heilig-Kreuz-Apotheke an der Tegernseer Landstraße. "Die Insolvenz trifft hier alle Geschäfte mit Laufkundschaft." Ercan Tekes gehört ein Fahrradladen in der Nähe des Tegernseer Platzes. Er hofft, dass sich wieder ein großes Kaufhaus an der Stelle von Hertie ansiedelt.
"Wir haben zwar viele Stammkunden", sagt Tekes, "aber die kommen vielleicht nicht mehr, wenn es Hertie nicht mehr gibt." Auch in Laim hoffen die Einzelhändler, dass wieder ein Kaufhaus in das Hertie-Gebäude einzieht. "Die Fürstenrieder Straße soll eine Flaniermeile bleiben", sagt Christian Particus. Sein Optikladen liegt direkt neben Hertie. "Wir brauchen ein Kaufhaus in Laim - gerade für die ältere Kundschaft", sagt er. Doch weder in Laim noch in Giesing steht bisher fest, was aus den Gebäuden wird.
Foto: Rumpf
(SZ vom 07.08.2009/Florian Meyer)