Helles oder Alt? Der Bier-Vergleich:Ja, bin ich im Wald hier?

Wo bleibt denn mein Alt-Bier: Die Münchner Brauerei Hacker Pschorr versucht sich jetzt an Altbier. Ein Affront für jeden echten Bayern. Der Bier-Vergleich.

Lisa Sonnabend und Beate Wild

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Altbier in München

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Bayern ist bekannt für sein Bier, genauer gesagt für sein Helles und sein Weißbier. Nirgendwo gibt es so viele Brauereien wie im Freistaat. Die Bilder von Menschen, die sich im Biergarten mit Maßkrügen zuprosten, gehören genauso zum Image Bayerns wie Brezn oder Weißwürste.

Das bayerische Bier gilt dabei als eines der besten der Welt - und wird nicht nur im Freistaat gerne getrunken. Allerdings könnte es sein, dass sich dieses Image bald ändern wird...

Altbier oder Helles: Welches Bier ist besser - und ist das Helle in München nun in Gefahr? Diskutieren Sie mit!

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Text: Lisa Sonnabend und Beate Wild

Altbier in München

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Hacker-Pschorr hat gerade an der Theresienwiese sein neues Bier vorgestellt. Es ist kein Helles, sondern nennt sich "Münchner Alt". Ein Altbier also, eine Biersorte, die man bislang eigentlich so wenig mit Bayern verband wie Currywürste oder Spätzle. Viele Münchner dürfte diese Meldung deswegen wie ein Schlag treffen.

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Foto: Stephan Rumpf, auf dem Bild Geschäftsführer Andreas Steinfatt (links) und Braumeister Uli Schindler

Altbier in München

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Das Altbier hat seinen Namen, weil es nach alter, traditioneller Brauart zubereitet wird. Es ist ein obergäriges Bier. Das heißt: Die Hefe steigt während des Gärungsprozesses an die Oberfläche. Bei untergärigen Bieren wie dem bayerischen Hellen sinkt die Hefe dagegen nach der Gärung auf den Boden des Getränks.

Die Farbe des Altbiers ist kupferrot bis dunkelbraun, da es einen höheren Malzanteil hat als das Helle. Das merkt man auch am Geschmack. Der Alkoholgehalt liegt bei beiden Biersorten zwischen 4,5 und 6 Prozent.

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Das Altbier - oft auch einfach Alt genannt - wird hauptsächlich am Niederrhein getrunken. Die "Altbier-Hochburg" ist Düsseldorf (siehe Bild). Aber auch in Krefeld und Mönchengladbach wird es eifrig ausgeschenkt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war Altbier hier die einzig hergestellte Biersorte.

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Ob die Münchner nun auch auf den Geschmack kommen? Eines ist jedenfalls klar: In einem Maßkrug wird ein Altbier nie serviert werden, diese bleiben für Helles reserviert. Das Altbier wird meist in einem aus Sicht der Münchner minikleinen 0,2-Liter-Glas serviert.

Für die bayerischen Trinker hat Hacker-Pschorr sogar ein spezielles Glas entwickelt, es nennt sich "Maxim-Pokal" und hat die Form eines Rotweinglases. Na, wenn das bei den Münchner gut ankommt? Altbier, und noch dazu aus einem Weinglasl?

Allerdings scheint Altbier durchaus auch Vorteile gegenüber dem Hellen zu haben...

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Altbier in München

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Altbier fördert aber ganz offensichtlich auch die Feierfreudigkeit der Menschen. In den Altbierkneipen in Düsseldorf wird am Wochenende gerne einmal bis 4 Uhr Früh ausgelassen gebechert - ohne dass sich Anwohner beschweren und die Polizei einschreiten muss. In München dagegen...

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... ist in fast allen Biergärten um 22:30 Uhr Schankschluss. Denn die Biergartenverordnung heißt es: "Für Biergärten wird als Tageszeit die Zeit von 7.00 bis 23.00 Uhr festgelegt."

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Altbier in München

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Die bekanntesten Altbierbrauereien hießen bislang Füchschen, Schumacher und Uerige, oder auch Diebels Frankenheim und Schlösser Alt. Ob Hacker-Pschorr künfig auch ähnlich viele Flaschen produzieren wird? Oder ob die Münchner doch lieber ihrem Hellen treu bleiben? Zumindest bei der Glasgröße werden sie sich ganz schwer tun - weil die Gläser so leicht sind. Altbier oder Helles: Welches Bier ist besser - und ist das Helle in München nun in Gefahr? Diskutieren Sie mit!

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(sueddeutsche.de/wib/sonn)

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