Haushalt:Theoretisch hat jeder Münchner knapp 500 Euro Schulden

Die Stadt verzeichnet einen neuen Rekord bei den Gewerbesteuern - und gibt trotzdem mehr Geld aus, als sie einnimmt.

Der schon angekündigte Rekord bei den Gewerbesteuereinnahmen hat sich durch zusätzliche Überweisungen zum Jahresende noch weiter nach oben geschraubt: 2,536 Milliarden Euro haben die Münchner Unternehmen auf diesem Weg zu dem Sieben-Milliarden-Haushalt der Stadt beigetragen. Allein 150 zusätzliche Millionen stammen von nur drei Firmen, gab Kämmerer Ernst Wolowicz am Mittwoch bekannt.

Damit kann die Münchner Verwaltung, anders als prognostiziert, das Jahr 2016 mit einem leichten Plus abschließen. Dieses Resultat kommt allerdings nur zustande, weil die Kämmerei 2016 ihre freiwillige Finanzreserve um 108 Millionen Euro reduziert hat, alles in allem wurde also mehr Geld ausgegeben als die Stadt eingenommen hat. Wolowicz hat wie geplant 40 Millionen Kredite getilgt, der Schuldenstand zum Ende des Jahres 2016 liegt bei 765 Millionen Euro.

Dies sei der niedrigste Wert seit 1983, betont Wolowicz, eine solche Bilanz sei bundesweit einzigartig. Noch 2005 hatte München 3,414 Milliarden Euro Schulden, "wir haben die Zeit hoher Einnahmen genutzt, um den Schuldenstand zu reduzieren". Theoretisch hat derzeit jeder Münchner knapp unter 500 Euro Schulden. Angesichts der Vielzahl an geplanten Investitionen geht man im Rathaus allerdings von neuen Schulden von 2018 an aus.

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