Hass auf die Kollegen:Quecksilber-Wachmann muss hinter Gitter

Weil ihm die Kollegen nicht ordentlich genug waren, schüttete ein Wachmann Quecksilber in den Kaffee der Kollegen. Nun muss er in Haft.

Alexander Krug

Wegen eines versuchten Giftanschlages auf Arbeitskollegen hat das Münchner Amtsgericht Heinz S. jetzt zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Der 59-jährige Sicherheitsmann in der Alten Pinakothek hatte nach Überzeugung des Gerichts vor etwa zwei Jahren eine unbekannte Menge von Quecksilber und dem Schmerzmittel Diclofenac in eine Kaffeemaschine gegeben.

Bei zwei Mitarbeitern wurden später erhöhte Quecksilberwerte im Blut gefunden. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bestritten. Aufgrund von mehreren Indizien hielt ihn das Gericht jedoch für überführt, unter anderem war er am Tag der Entdeckung der Manipulationen in der Nähe gesehen worden.

Auch soll der als Querulant und Nörgler geltende Angeklagte früher einmal getönt haben, man müsse bestimmten Kollegen mal Rizinusöl in den Kaffee gießen. Staatsanwalt Kai Gräber hatte vier Jahre Haft gefordert, der Verteidiger auf Freispruch plädiert. Aller Voraussicht nach wird Heinz S. Berufung gegen das Urteil einlegen.

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