Hasenbergl/Harthof:Schnelles Internet

Lesezeit: 1 min

Stadtwerke treiben Ausbau von Glasfaserleitungen voran

Von Valentin Brunner, Hasenbergl/Harthof

Der Glasfaserausbau in München geht in die nächste Runde. Die Stadtwerke (SWM) haben mit der zweiten Verlegungsphase begonnen, symbolisch dokumentiert durch das Verlegen erster Leitungen im Hasenbergl und im Harthof. Im ersten Bauabschnitt von 2010 bis 2014 waren nach SWM-Angaben innerhalb des Mittleren Rings bereits 32 000 Gebäude an das Netz angeschlossen worden. Das Angebot nutzen in diesem Einzugsgebiet laut eines Sprechers von M-Net bereits 65 000 Personen, was einem Marktanteil von 22 Prozent entspreche. Nach dem Ende der zweiten Phase werden die Anwohner informiert, dass ihnen das neue Glasfaser-Angebot zur Verfügung steht. Die Anwohner können dann einen Tarif ihrer Wahl bestellen.

Diese Glasfaserleitungen sind ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Münchner Infrastruktur, denn schnelles Internet wird mittlerweile als Grundversorgung angesehen und ist auch ein Faktor, warum München als Wohnort ausgewählt wird. "Mit dem Glasfaserausbau ebnen wir Münchens Weg in die Gigabit-Gesellschaft und sichern langfristig die hohe Lebensqualität in der Stadt" sagt Michael Fränkle, Technischer Geschäftsführer von M-Net. Der Glasfaser-Ausbau ermöglicht beispielsweise die Nutzung von High-Speed-Internet oder Triple Play. Triple Play ist der Fachbegriff dafür, dass die Nutzung der drei Dienste Telefonie, Internet und Fernsehen über einen Anschluss bereitgestellt wird - und nicht wie früher über getrennte Netzinfrastrukturen.

Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten voraussichtlich in sieben Münchner Stadtquartieren fortgesetzt beziehungsweise neu aufgenommen werden: in Laim, Freiham, Neuhadern, Obersendling, am Luitpoldpark, an der Infanteriestraße und in der Messestadt Riem. Bis 2021 sollen ungefähr 570 000 Haushalte und 81 000 Gewerbebetriebe erschlossen werden. Somit hätten dann 70 Prozent aller Münchner Haushalte einen High-Speed-Internetanschluss.

Das alles aber geht der Bürgerinitiative "Glasfaserausbau München - Schnelles Internet für alle" immer noch zu langsam. Die Mitglieder kritisieren, dass die übrigen 30 Prozent der Bevölkerung nach dem aktuellen Zeitplan der Stadtwerke "frühestens zwischen 2022 und 2030" einen Anschluss bekommen sollen. Deshalb fordert die Initiative, jetzt mit dem Bau zu beginnen. Der Sprecher der Bürgerinitiative, Stefan Hofmeir, sagt dazu: "Der Glasfaserausbau refinanziert sich innerhalb eines überschaubaren Zeitraums und wird dann zur Cashcow der Stadtwerke." In Zukunft entscheide nach seiner Ansicht auch die Gigabit-Infrastruktur über den Wert der Wohnungen. Dank neuer Möglichkeiten werde nicht zuletzt auch die Umwelt entlastet, betont Hofmeir. Denn unnötige Autofahrten könnten entfallen.

© SZ vom 26.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: