Hasenbergl:Umzug kommt nicht in Frage

In der Eduard-Spranger-Schule geht der Unterricht weiter

Nach wie vor steht die Frage im Raum, wie mit der Schadstoff-Belastung in der Eduard-Spranger-Schule umgegangen werden soll. Das städtische Bildungsreferat jedenfalls will den Unterricht der Schule nicht in Container verlegen; dies hatte zuletzt der zuständige Bezirksausschuss auf Antrag der SPD-Fraktion gefordert.

Schon seit Langem beschäftigen das Viertel und die Lokalpolitik die erhöhten Messwerte der als giftig geltenden Chlorverbindung PCB - Polychlorierte Biphenyle - in der Mittelschule. Die PCB-Richtlinie legt fest, wie eine Belastung bewertet werden soll und definiert einen langfristig tolerablen "Vorsorgewert" von 300 Nanogramm pro Kubikmeter Luft. Bei Werten zwischen 300 und 3000 Nanogramm soll die Quelle der Verunreinigung beseitigt oder die Konzentration vermindert werden; Zielwert sind weniger als 300 Nanogramm. Die Werte in der Spranger-Schule liegen laut aktuellen Messungen zwischen 300 und 3000 Nanogramm, weshalb als Maßnahme die Räume regelmäßig gelüftet und gereinigt werden; so sei laut Bildungsreferat eine schädliche Wirkung ausgeschlossen. Die Messergebnisse würden eine Auslagerung des Unterrichts "keinesfalls rechtfertigen", teilte Stadtschulrätin Beatrix Zurek (SPD) dem Bezirksausschuss schriftlich mit.

Der Bezirksausschuss wollte zuletzt durchsetzen, dass Schüler und Lehrer bereits vor dem geplanten Abriss der Eduard-Spranger-Schule von der Belastung befreit werden. Dazu schlug das Gremium vor, Schulpavillons auf dem Areal der nicht weit entfernten Willy-Brand-Gesamtschule zu installieren. Das Kalkül: Die Gesamtschule werde, so konstatierte die SPD-Fraktion, ebenfalls abgerissen und neu gebaut. Demnach könnten zuerst die Schüler der Eduard-Spranger-Schule in die Pavillons einziehen während sie den Neubau ihrer Schule abwarten. Danach, so die Idee, könnten die Schüler der Willy-Brandt-Schule das gleiche Procedere durchlaufen.

Das Bildungsreferat hält die Aufstellung von Containern aber für keine geeignete Lösung. Stadtschulrätin Zurek verweist auch auf die hohen Kosten sowie auf viel Vorbereitungs- und Planungszeit für die Verlegung, sowie auf die Klärung der Frage, wie Schulsport und Mittagsverpflegung sichergestellt werden kann.

Der Bezirksausschuss hat dem Bildungsreferat erneut einen Alternativvorschlag gemacht. Martin Obersojer (CSU) bringt ins Gespräch, die Fugen im Gebäude, aus denen die PCB-Gase austreten, zu versiegeln und so die Verbreitung weitgehend einzuschränken.

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