Hasenbergl:Nachverdichtung unter Vorbehalt

Aufstockungspläne der GBW im Hasenbergl in der Kritik

Die Pläne, ihren Bestand im nördlichen Hasenbergl nachzuverdichten, hat die GBW schon in den 1990er Jahren geschmiedet. Nun hat die Wohnungsbaugesellschaft angekündigt, ihre Gebäude an der Harpprecht-, Schleißheimer- und Linkstraße tatsächlich zu modernisieren und dichter zu bauen. Der Bauvorbescheid für die Häuser an der Harpprechtstraße liegt inzwischen vor und soll, so erfuhr es Markus Auerbach (SPD), der Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA), von der GBW, nur dazu dienen, die mögliche Baumasse zu ermitteln - also wie viel Quadratmeter neuer Wohnraum entstehen könnte.

Die Bauanfrage diene nicht dazu, das Bauprojekt zu entwickeln, zitierte Auerbach in der jüngsten BA-Sitzung. Das Bürgergremium traut dieser Ansage nicht ganz, auch weil die GBW gleichzeitig Baumfällungen in der Straße beantragt hat. Nach einem Vorschlag von Norbert Bettinger (CSU) hat der BA darum die Zustimmung zum Antrag an die Bedingung gebunden, dass die GBW ihre Aussage gegenüber Auerbach schriftlich bestätigt und feststellt, dass von der Genehmigung des Vorbescheids noch kein Gebrauch gemacht werde.

Manche BA-Mitglieder waren verwundert über den Antrag für Baumfällungen; könnte es ein Hinweis sein, dass die GBW doch schon konkretere Pläne hat? Die Abholzung lehnte das Gremium einstimmig ab, bis eben die schriftliche Bestätigung kommt; auch wollen ein paar Gremiumsmitglieder in der Straße begutachten, welche Bäume zum Charakter des Viertels passen. Gegenüber dem Vorsitzenden Auerbach hatte die GBW ausgeführt, dass mit den Infos aus dem Bauvorbescheid ein Architektenwettbewerb ausgelobt werde, der eine Entwicklung der Gebäude ermitteln soll; auch sollen die Mieter in einer Infoveranstaltung bei der Gestaltung der Nachverdichtung eingebunden werden. Manche Bewohner begegnen dem Projekt mit Unbehagen und fürchten höhere Mieten, die sie sich nicht mehr leisten könnten. Eine Mietergemeinschaft hat sich noch nicht gegründet. Vor wenigen Monaten hatte der BA die Pläne in der Linkstraße abgelehnt, weil die GBW ein aus Sicht des BA vertretbares Maß an Nachverdichtung überschreiten wollte. Einen neu eingereichten Vorbescheid prüft die Lokalbaukommission derzeit noch. Der BA kritisierte auch die Gefahr der Verschattung im Erdgeschoss bestimmter Häuser; laut Auerbach zeigt die GBW jedoch ernstes Bemühen, das zu verhindern.

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