Hasenbergl:Grüne drängen auf Kompromiss

Um die Zukunft der Grundschule an der Eduard-Spranger-Straße wird weiter gerungen

Von Simon Schramm, Hasenbergl

Das Bildungsreferat und die Rektorin der Grundschule an der Eduard-Spranger-Straße haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Zukunft der Grundschule aussehen soll. Das Bildungsreferat will die Schule abreißen, weil sie sanierungsbedürftig sei, etwa sei die Haustechnik veraltet. Rektorin Ursula Rester lehnt den Abriss ab und hält dagegen, dass im Gegensatz zur aktuellen Ausstattung die Raumverteilung im Neubau nicht für das eingespielte Lernkonzept der Schule geeignet sei; die Schule bietet seit sechs Jahren das Programm als "Innovative Projektschule" im Ganztag an.

Nun haben sich die Grünen im Rathaus für Resters Anliegen stark gemacht. Die Stadtratsfraktion verlangt in einem Antrag, dass auch im Neubau das aktuelle Konzept als Projektschule umgesetzt werden kann. Außerdem sollen Lehrer, Eltern und Kinder an den Planungen für den Neubau beteiligt werden, wenn es nach der Grünen-Fraktion geht.

Wie bei jeder neuen Schule in München, die erweitert oder neu gebaut wird, will das Bildungsreferat auch im Fall der Grundschule im Hasenbergl ein Lernhaus-Konzept umsetzen und dazu ein "Standardraumprogramm" mit Rahmenvorgaben anwenden; ein Vorgehen, von dem sich die Stadt Planungssicherheit erhofft. "Jedoch sollte dieses Instrument nicht dazu dienen, bestehende pädagogische Angebote zu verunmöglichen", kritisiert die Stadtratsfraktion der Grünen in ihren Antrag.

Streitpunkt zwischen Bildungsreferat und Rektorin Rester ist die Raumverteilung. Im aktuellen Zustand der Schule lasse sich das Lernhauskonzept nicht umsetzen, argumentiert das Referat; die Rektorin bemängelt, im Neubau sei die kleinteilige Betreuung der Schüler von Lehrern und Erziehern nicht mehr möglich. Die Stadträte der Grünen fordern, "unbedingt" einen Kompromiss zwischen Standardraumprogramm und Lernhauskonzept auf der einen Seite und den pädagogischen Bedürfnissen der Grundschule auf der anderen Seite zu finden.

Die Grundschule an der Eduard-Spranger-Straße gehört zu einem Schulkomplex mit einer Mittelschule. In deren Fall herrscht Einigkeit, das Gebäude abzureißen, weil in der Mittelschule seit langem eine Belastung mit der als giftig geltenden Chlorverbindung PCB (polychlorierte Biphenyle) gemessen wird. Das Bildungsreferat will den gesamten Schulkomplex abreißen. Eine Umplanung würde den Neubau der "schadstoffbelasteten Mittelschule" verzögern, gibt ein Sprecher des Referates zu bedenken. Auch sei eine Erweiterung der Grundschule von derzeit drei auf fünf Züge wegen ansteigender Schülerzahlen unerlässlich.

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