Harlaching:Wünschenswert

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Diskussion über einen Schulneubau in Alt-Harlaching

Die Grundschule an der Rotbuchenstraße gehört nicht nur zu den stadtweit größten ihrer Art, sondern versorgt auch einen der ausgedehntesten Sprengel im Stadtgebiet. Akute Raumnot und die drohende Streichung des Schulbusses haben den Bezirksausschuss (BA) nun auf die Idee gebracht, einen eigenen Schulstandort für Alt-Harlaching ins Gespräch zu bringen. Die wahrscheinlich letzte Gelegenheit hierfür bietet sich auf dem Grundstück der provisorischen Probenbühne des Gärtnerplatztheaters an der Harthauser Straße.

Das begrünte Gelände und die locker darüber gestreuten Bauten wurden lange von zivilen Nebeneinrichtungen der US-Army genutzt, unter anderem für ein Jugendzentrum. Nach dem Truppenabzug ging das Gelände in Bundeseigentum über. Das Theaterensemble nutzt die Adresse für die Zeit der Sanierung des innerstädtischen Domizils. Im Anschluss daran ist derzeit Wohnbebauung geplant; erst vor zwei Monaten hatte der BA eine eigene Planvariante beigesteuert. Nun fordert das Gremium, der Bund solle das 1,5 Hektar große Gelände für einen Schulneubau an die Stadt abtreten und nicht an einen Bauträger oder eine Genossenschaft verkaufen.

Der Bedarf ist unbestritten. Nicht nur, weil Harlaching im Zuge der Verdichtung erheblichen Zuzug junger Familien verzeichnet. Für eine neue Schule sprechen nach Ansicht des BA-Vorsitzenden Clemens Baumgärtner (CSU) auch verkehrstechnische Gründe. Da der Schulweg ab dem Sanatoriumsplatz mehr als zwei Kilometer beträgt, wird die Rotbuchen-Schule derzeit noch von einem Schulbus angefahren, der aber bald gestrichen werden soll, falls Eltern und BA dies nicht noch verhindern. Zugleich appelliert die Schulleitung derzeit an die Eltern jüngerer Schüler, ihre Kinder nicht mehr mit dem Fahrrad in die Schule zu schicken, da Abstellplätze auf dem Gelände fehlen. Für Harlachinger Kinder bleibt also aufgrund ungünstiger Fahrzeiten und mangelnder Kapazität des 139er Busses nur der Familien-Pkw, bei Schulleitern und Verkehrsplanern das unbeliebteste Transportmittel.

© SZ vom 28.09.2016 / raj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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