Harlaching:Schulbus darf weiterfahren

Entlastung für den morgendlichen Zustrom zur Rotbuchenschule

Vor allem für Familien aus Altharlaching ist es eine gute Nachricht: Der Schulbus zur Grundschule an der Rotbuchenstraße fährt auch in Zukunft, da die Stadt hier aufgrund des ausgedehnten Sprengels eine "Sondersituation" erkennt. Noch zu Jahresbeginn sah es danach aus, als würde das Referat für Bildung und Sport (RBS) den Beförderungsdienst mit angemieteten Bussen aus Kostengründen einstellen. Eine routinemäßige Überprüfung hatte ergeben, dass der Einsatz von fünf Bussen eines privaten Unternehmens im laufenden Schuljahr rund 176 000 Euro kostet und damit um mehr als 100 000 Euro teurer ist als die Vergabe von MVV-Wertmarken an Schüler, die mehr als zwei Kilometer von der Schule entfernt wohnen.

Elternproteste und Einspruch aus dem Bezirksausschuss (BA) hatte die Ankündigung vor allem deshalb nach sich gezogen, weil sich die Tram- und Busverbindung zur Schule ziemlich kompliziert gestaltet: Schon der Fußweg zur nächsten Haltestelle der Tramlinien 15 und 25 wäre mit mehr als einem Kilometer für viele Harlachinger Schüler recht lang. Das eigentliche Nadelöhr der Strecke liegt aber am Sanatoriumsplatz, wo zum Umsteigen in den 139er-Bus nur wenige Minuten bleiben würden. Dieser Bus verkehrt nur im 20-Minuten-Takt und ist als einzige öffentliche Verbindung zum Theodolinden-Gymnasium (TLG) oft gesteckt voll.

Als besonders gefährlich stufen die Behörden, im Gegensatz zu den Eltern, den Schulweg aber nach wie vor nicht ein. Eine Studie des Kommunalreferates markiert unter 15 untersuchten Abschnitten lediglich den Bereich um die Tramhaltestelle Schilcherweg als potenziellen Gefahrenpunkt. Zumutbar fände die Stadt auch eine Wegdauer von 30 Minuten, die sich durch den Schulbus ohnehin nicht verkürze. Den Ausschlag zum Erhalt gab letztlich ein anderes Argument: Insgesamt lernen im Komplex aus TLG und Rotbuchenschule mehr als 1500 Kinder und Jugendliche. Per Schulbus ließen sich also die "großen Schülerströme, vor allem am Morgen, besser steuern", heißt es in der Begründung des RBS. Ein Schulweg von bis zu vier Kilometern und die Größe der Schule (28 Klassen) begründen eine "Alleinstellung", die sich auch in der Gesamtstatistik niederschlägt: Stadtweit fahren nur noch knapp 400 Kinder in Schulbussen, mehr als die Hälfte davon zur Rotbuchenschule.

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