Harlaching:Rückstau an der Bus-Nase befürchtet

Um die Baustelle am Bus-Halt Autharistraße zu passieren, brauchen Autofahrer auf der Seybothstraße derzeit etwas Geduld. Das wäre an und für sich kein Problem, würde an der Nordseite der Harlachinger Durchgangsachse nicht derzeit eine Art Bus-Bahnsteig entstehen, der den Rückstau zum Dauerphänomen machen könnte. Die Mehrheit im Bezirksausschuss (BA) äußerte entsprechende Bedenken, will aber dem Baureferat nicht in die Parade fahren. Der Grund dafür ist zum einen, dass die Arbeiten bereits weit fortgeschritten sind. Zum anderen hat das Stadtteil-Gremium im vergangenen September den Umbau selbst ausdrücklich gebilligt.

Vor Augen hatten die Stadtteilvertreter seinerzeit weniger die Verschmälerung und Entschleunigung der Seybothstraße, als einen barrierefreien Einstieg für Fahrgäste und somit ein besseres Angebot auf der Buslinie 139. Deren Attraktivität leidet im Harlachinger Streckenabschnitt unterm 20-Minuten-Takt, der BA fordert seit Jahren vergeblich eine Verdichtung.

Weiter östlich, im Bereich der Neubaugebiete Hochäckerstraße und Messestadt Riem, sind die Busse dagegen trotz des Zehn-Minuten-Takts übervoll, weshalb die MVG dort bald 23 Meter lange Buszüge mit Anhänger einsetzen will. Da die Haltestelle kurz hinter der Einmündung Autharistraße etwas beengt liegt, muss sie in Richtung Klinikum nach Westen verlegt und um eine Art Andockstation für die Lang-Busse ergänzt werden. Solche "Bus-Kaps" legt die Stadt derzeit an diversen Haltestellen an, wie ein Vertreter des Baureferates im BA erklärte. Seinen Worten nach sind bereits 150 000 Euro verbaut, was den BA letztlich bewog, dem Umbau trotz der Bedenken noch einmal zuzustimmen.

Probleme erwarten die Stadtteilvertreter dennoch vor allem für die Krankentransporte zum Klinikum Harlaching, die sich schlimmstenfalls in den drohenden Rückstau hinterm Bus einreihen müssten. Den Rückbau der fast fertigen, "Nase" wollten sie dann doch nicht fordern. Damit läuft auch ein Vorstoß des CSU-Stadtrats Reinhold Babor ins Leere, der noch am Sitzungstag das Baureferat angeschrieben und zum sofortigen Baustopp aufgefordert hatte.

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