Harlaching:Noch zwei Klassen mehr

Elternbeirat der Rotbuchenschule schlägt Alarm wegen Raumnot

Von Julian Raff, Harlaching

Wie sich kurz vor Beginn des neuen Schuljahres herausstellt, wächst Münchens größte Grundschule von zuletzt 27 auf 29 Klassen. Dass es im Schulbau an der Rotbuchenstraße zu eng wird, stand für Eltern, Lehrer und Bezirksausschuss (BA 18) allerdings schon lange fest. In einem erneuten Anlauf versucht der BA nun, der Schule die leer stehenden Container am Hollerbusch zur Verfügung zu stellen. Ein einstimmig übernommener Antrag des Elternbeirats fordert die Umnutzung, oder wenigstens Auskunft darüber, warum diese nicht möglich sein soll. Die Container auf der südlich angrenzenden Wiese werden seit Jahren für Kindergarten- und Hortbetreuung genutzt, argumentieren die Antragsteller Karen Wildenauer und Christian Wimmer. Im Namen des Elternbeirats fordern sie auch Auskunft über die Auswirkung der geplanten Flüchtlingsunterbringung auf die Schülerzahl. Klarheit solle am besten ein runder Tisch bringen.

Derzeit entscheidet über die Nutzung der Container das Sozialreferat. Vorgesehen ist nach wie vor ein Wohnheim für anerkannte Flüchtlinge, speziell für allein erziehende Mütter und ihre Kinder. Die 48 Wohnplätze sollen im Herbst belegt werden. Zuvor müssen die Sanitär- und Küchenbereiche umgebaut werden. Abgesehen davon, dass sich das Sozialreferat bislang weigert, die Container dem Referat für Bildung und Sport (RBS) zu überlassen, dürfte dort kein Unterricht stattfinden, da die vorgeschriebene Deckenhöhe von 2,75 Metern unterschritten wird. Aus Eltern- und BA-Sicht kein Hindernis: Die Räume könnten der Mittagsbetreuung und/oder der Verwaltung zur Verfügung gestellt werden, so dass im Schulgebäude Platz frei wird. Weitere Container auf der südwestlich an die Schule angrenzenden Wiese lehnt der Elternbeirat ab, die Fläche werde als öffentliche Grünanlage benötigt, sowie als Ausweich-Pausenhof und -Sportplatz.

Das RBS sieht unterdessen "die Beschulung aller 29 Klassen sichergestellt". Durch weitere Umschichtungen und Mehrfachnutzungen sei auch die Mittagsbetreuung mit 13 Räumen gut versorgt. Die Zimmer im "abgeböschten, gut belichteten Untergeschoss" hat BA-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) allerdings aus seiner eigenen Schulzeit eher als finsteren Keller in Erinnerung. "Unverfroren" erscheint Baumgärtner die Reaktion des RBS auf einen BA-Antrag vom Juli auch, weil sich die Behörde erst am Vortag der Sitzung auf nochmalige Nachfrage hin geäußert hatte. Wenig Vertrauen setzt er in die Ankündigung einer Machbarkeitsstudie zum neuen Schulstandort an der Harthauser Straße. Bis die Expertise vorliege, habe der Freistaat das Grundstück womöglich längst verkauft, befürchtet der BA-Chef.

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