Harlaching:Enttäuschte Gartenstädter

Harlachinger wollen ihrem Unmut in Berlin Gehör verschaffen

Von Stadt und Freistaat erwartet der Harlachinger Bezirksausschuss-Vorsitzende Clemens Baumgärtner (CSU) keinen Beistand mehr, wenn es um den Erhalt des Gartenstadtcharakters geht. Unverbindliche Vorgaben, wie die kürzlich vom Stadtrat beschlossenen Rahmenpläne, liefen regelmäßig ins Leere. Vielmehr habe der Bund per Baugesetzbuch den Kommunen alle echten Steuerungsinstrumente aus der Hand genommen, so Baumgärtner, der in diesem Zusammenhang auch seine Parteifreunde in der bayerischen Staatskanzlei kritisierte und ihnen mangelnde Unterstützung vorwarf.

Die Schlussfolgerung, die der Stadtteilpolitiker aus diesen Erfahrungen zieht: "Seien wir also mal ganz großkotzig und wenden uns direkt an die Bundesregierung." Baumgärtner kündigte in der jüngsten BA-Sitzung einen offenen Brief an Bundesministerin Barbara Hendricks (SPD) an, in deren Zuständigkeit neben Umweltschutz und Reaktorsicherheit eben auch Baufragen fallen. Er wolle den Berliner Politikern das Versagen des Bundes-Baurechts am Beispiel Harlachings deutlich machen, so Baumgärtner - ein dezenter Hinweis auf die Steuerkraft der Harlachinger Bürger dürfte dabei seiner Einschätzung nach kaum schaden. Einige BA-Kollegen hatten eher vorsichtig um Mitsprache bei der Formulierung ersucht. Letztlich sicherte Baumgärtner aber zu, einen Text zu verfassen, "der keine 25 Anmerkungen braucht", und holte sich das einstimmige Mandat, im Namen des BA nach Berlin zu schreiben.

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