Harlaching:Einkaufen in der Schlafsiedlung

Referate uneins über mobilen Wochenmarkt in Alt-Harlaching

Der Münchner Handelsatlas weist Alt-Harlaching in Sachen Einzelhandel als Münchner Schlusslicht aus. Die vor einem Jahr im Bezirksausschuss 18 geborene Idee, mit einem festen Lebensmittelmarkt oder wenigstens einem mobilen Wochenmarkt am Sanatoriumsplatz Abhilfe zu schaffen, droht nun zu scheitern - und zwar just an der schlechten Versorgungslage.

Das Kommunalreferat und die städtische Betreibergesellschaft Markthallen München haben den im Dezember 2014 gestellten BA-Antrag geprüft und stufen Alt-Harlaching und das Klinik-Umfeld als reine "Schlafsiedlung" ein. Ein Markt für Feinkost und Regionales werde sich dort nicht halten können, da es die Bewohner gewohnt seien, ihren täglichen Bedarf außerhalb des Viertels zu decken, lautet der Tenor im städtischen Antwortschreiben. Wenig schmeichelhaft fällt dort außerdem der Vergleich mit dem Stadtteilmarkt am Wiener Platz aus, an dessen Beispiel der Bezirksausschuss das Konzept gerne ausgerichtet sähe. "Charme und Aufenthaltsqualität" des Haidhauser Vorbilds "sind am Sanatoriumsplatz so leider nicht gegeben und können nur durch die Errichtung eines Marktes auch nicht geschaffen werden", schreibt die Verwaltung.

Der Ausschuss will dieses Verdikt nicht hinnehmen und beschloss einstimmig weitere Initiativen. Auf Unterstützung zählen kann das Gremium möglicherweise im Planungsreferat. In dessen Stellungnahme wird die "Schaffung eines Marktes im Stadtteil grundsätzlich, sowie konkret an diesem Standort positiv" bewertet.

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