Bar Heart:Auf einen Drink mit den Panzerknackern

Bar Heart: Am Ende des Raum leuchtet einem ein Kreis aus LEDs entgegen, der wirkt, als ob da jederzeit Aliens aussteigen könnten - die Heart-Bar.

Am Ende des Raum leuchtet einem ein Kreis aus LEDs entgegen, der wirkt, als ob da jederzeit Aliens aussteigen könnten - die Heart-Bar.

(Foto: Robert Haas)

Für die Bar im Heart wurde eine Tresorwand durchbrochen - unter größten Schwierigkeiten. Nur der Drink mit entsprechend durchschlagendem Namen fehlt noch.

Von Philipp Crone

Dass man im Heart, der Kombination aus Bar, Restaurant und Club in der alten Börse am Stachus, in einem umgebauten Tresor feiert, ist bekannt. Aber was das bedeutet und wohin sich der Gast dann wirklich begibt, wenn er seinen Long- oder Signature-Drink bestellt, das ist nun seit Kurzem eindrucksvoll zu sehen.

Das Heart, seit Jahren in der Innenstadt beheimatet, seit einem guten Jahr auch mit einer eigenen Exklusiv-Zone für Mitglieder, war bislang eine Bar, die den Gast mit einer Spiegeldecke und angenehm diffus erleuchteten Sitzecken empfing. Das ist auch weiterhin so. Neue LED-Leisten tauchen den Raum in jedes gewünschte Licht, so dass der Heart Mule mit Ingwer, Ginger Beer und Wodka (8,50 Euro) bei Bedarf orange oder blau schimmert. Gleiches gilt für den Fashioned Sour oder den Litschi Mojito.

Mit so einem Cocktail macht sich der Gast dann auf eine Entdeckungsreise. Der Zugang zur Bar, im alten Tresorraum, ist noch immer eine vergoldete Doppeltür, die eher ein Tor ist. Doch am Ende des Raums leuchtet einem nun ein mannshoher Kreis aus LEDs entgegen, der wirkt, als ob da jederzeit Aliens aus anderen Galaxien aussteigen könnten. Hier haben die Betreiber einen Durchbruch zum dahinter liegenden Raum eingerichtet. Allerdings mit unerwarteten Hindernissen.

Zunächst einmal musste sich das Abbruchunternehmen mit einem Fußballgroßen Diamantbohrkopf durch 60 Zentimeter dicken Beton fräsen. Und als man dann im Beton noch wild durcheinanderliegende Stahlstäbe fand, war klar: So einfach geht das nicht. Der Unternehmer, ein ausgewiesener Abbruchexperte, der auch schon mal Brücken vom Hubschrauber aus abreißen musste, meinte, so etwas noch nie erlebt zu haben. Nach den 60 Zentimetern Beton-Stahl folgten weitere 1,20 Meter Ziegelwand mit ebenfalls versetzt eingesetzten Stahlträgern - eine Wand, die selbst Panzerknacker aus anderen Galaxien nicht überwinden könnten.

Nach zwei Wochen Bohrungen war der Durchbruch geschafft, die offene Wand samt Stahlstreben ist an den Seiten hinter Glas zu besichtigen. Nun gibt es hinter der Bar einen Raum, der eingerichtet ist wie eine 60er-Jahre Lounge, gemütlich, cool. Derzeit ist das noch ein Bereich für Veranstaltungen, aber bei guter Führung könnte er sich im Regelbetrieb bewähren.

Was der gut gefüllten Barkarte nun allerdings noch fehlt, ist ein passender Drink zur Massiv-Wand. Ein Drilling Daiquiri vielleicht?

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