Bar:Auf einen gediegenen Cocktail ins "Perlwerk"

Bar Perlwerk, Müllerstraße 42

Die Zeit der Bar mit ihren ausgefallenen Drinks ist begrenzt.

(Foto: Florian Peljak)

"Beschwipste Marille" und "Sissis Delight": In den Räumen der früheren Registratur gibt es jetzt klassische Drinks mit Schaumwein aus Österreich.

Von Laura Kaufmann

Wie der Name schon vermuten lässt, steht an der Bar des Perlwerks der Schaumwein im Vordergrund. Vor ein paar Wochen hat die Bar eröffnet, an der Müllerstraße, in den Räumen der Registratur. Die Registratur führte ein eher dramatisches Dasein, mit den Nachbarn war man sich nicht grün.

Einige Rechtsstreitereien später entschloss sich der Betreiber, das Nachtleben an der Müllerstraße 42 sein zu lassen und vermietete die Räume unter. Nun ist auch das Perlwerk eine Bar. Aber keine, vor der nachts gedrängt die Raucher stehen, während der Bass nach draußen wummert. Es geht hier nun gediegener zur Sache, eine Mischung aus Barleben und Wiener Kaffeehaustreiben.

Hinter dem Perlwerk steht Christoph Kiening, der mit dem Cosmogrill schon hungrige Nachtschwärmer mit Burgern versorgt hat, bevor es cool war. Für sein neues Projekt hat er sich mit der österreichischen Sektkellerei Schlumberger zusammen getan. Klassische Cocktails, ein Mai Tai zum Beispiel, mit Schaumwein aufgegossen, das sei ein Trend aus New York, sagt Kiening. Und so praktiziert er es nun mit einem sorgfältig ausgewählten Barteam.

Dieser Hauch von New York trifft auf die Wiener Idee, die sich in der Speisekarte niederschlägt. Luke Rogers, stadtbekannter Kreativkoch aus dem Walter & Benjamin und Avva, hat die Karte entwickelt. Österreichisch, aber nicht gewöhnlich. So gibt es zwar ein Gulasch, das aber aus Ochsenbäckchen (15,80 Euro). Und der Kaiserschmarrn kommt in Form einer Crème brûlée mit Zwetschgenkompott an den Gast (4,90). Ab November soll es einen Eggs-Benedict-Brunch geben, samstags steht Sachertorte auf den Tischen.

Das Perlwerk hat schon vormittags geöffnet, Zeitungen und Magazine liegen zum Lesen oder zum Kauf aus, der Gast kann es sich mit seiner Melange oder dem Verlängerten im Designerambiente gemütlich machen. Aufsteigenden Perlen ist die Innenarchitektur nachempfunden, die Wände sind grau gestrichen, die Regale wabenförmig, die Möbel weiß.

Der Name ist Programm

Das Schönste am Rausch ist der Weg dorthin, sinniert die Cocktailkarte, auf der wahrlich schön klingende, österreichisch angehauchte Drinks zur Wahl stehen: Die "Beschwipste Marille" mit Marillenpüree, Marillenbrand und Sekt beispielsweise (9,50), der "Schlagobers Fizz" mit Gin, Zucker, Zitrone, Sahne, Eiweiß, Orangenblütenwasser und Sekt (10,50) oder ein "Sissis Delight" mit Beerenpüree, Rum, Limette, Zucker und Blanc de Noir (10,50).

Das Perlwerk wird nur für eine begrenzte Zeit an der Müllerstraße bleiben. Sicher bis Januar, wahrscheinlich bis April. Dann wird die Bar weiterziehen. Vielleicht sogar nach Hamburg. Eine neue Münchner Dependance ist nicht ausgeschlossen.

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