Hallenspiel "Lasertag":Nichts für den Kriegspfad

"Auf in die Geburtstagsschlacht" vom 7. April, Bayern:

Dieser Beitrag veranlasst mich zu großer Besorgnis. Es ist erschreckend zu sehen, mit welchen reißerischen Mitteln gearbeitet wird, um "Lasertag" (ein elektronisches Spiel; d. Red.) als ein Kriegsspiel für Kinder darzustellen, anstatt einmal auf die verantwortungsvolle Seite einzugehen. Wenn ein Kind ab 12 Jahren durch einen Schützenverein die Möglichkeit hat, mit einem Luftdruckgewehr/Bogen/Armbrust (letztere sind per Gesetz nicht einmal Waffen, obwohl sie durchaus tödliche Instrumente sein können) zu hantieren, stellt sich mir doch die Frage, warum stets mit zweierlei Maß gemessen wird. Anscheinend hält man die Jugend in diesem Alter dazu befähigt, mit einem so schwierigen Thema umgehen und es verstehen zu können, aber wenn sie dann einem Sport nachgehen wollen, der weitaus ungefährlicher ist und mit dem man den Umgang mit einer Waffe nicht einmal erlernen kann, puschen Medien das ohnehin schon negativ geprägte Bild bekümmerter Eltern weiter unnötig auf.

Es gibt genügend Möglichkeiten, Lasertag auf eine nicht derart missverständliche Weise zu erleben! In vielen Hallen wird der reine Sport gesehen. Andere Systeme versuchen das ebenfalls, man muss einfach nur die Augen aufmachen und sehen, was einem dieser Markt bietet. Die Ausrüstung im genannten Beispiel des SZ-Beitrags entspricht keinen Waffennachbildungen, sondern ist mehr wie Fernbedienungen, die der Handlichkeit wegen ähnlich Akkuschraubern geformt sind. Es spielen Jung und Alt - der älteste Spieler, dem ich bisher begegnete, war über 50 und ist aktives Mitglied eines der erfolgreichsten Teams Deutschlands - sie spielen gemeinsam in Teams und taktieren genau so, wie man es von jeder anderen Sportart her kennt. Es geht dabei um körperliche Fitness, Kommunikation, ein gutes Reaktionsvermögen und Fairness. Am besten lässt sich das alles an den immer zahlreicheren Teams der bundesweiten Liga und kleineren Ligen erkennen, Hallenbesitzer bestätigen es. Sie tun alles was sie können, um auch den jüngeren Kunden beziehungsweise aktiven "Taggern" zu vermitteln, dass man diesen Sport, der Spaß macht, nicht falsch assoziiert. Es empfiehlt sich wirklich, die Zeit dazu zu nutzen, einmal zwischen den einzelnen Systemen zu differenzieren.

Und selbst bei denen, die es nicht so genau nehmen, mal eine ernst gemeinte Frage: Früher, als PC und Fernseher noch nicht zur Hauptbeschäftigung eines Kindes gehörten, haben wir nicht alle Spiele genutzt wie "Cowboy und Indianer" und sind trotzdem Menschen mit Vernunft und Moral geworden? Anastasia Albrecht, Halfing

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