Haidhausen:Voll des Lobes

Au-Haidhausen feiert Bau einer Treppe im Isar-Hochwasserbett

Von Franziska Gerlach, Haidhausen

Tue Gutes und rede darüber. Wenn es darum geht, die eigene Außenwirkung zu stärken, erweist sich dieser Grundsatz bekanntermaßen als ausgesprochen effektiv. Und wie sich am Mittwochabend zeigte, hat man das im Bezirksausschuss (BA) Au-Haidhausen längst erkannt. Als die BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD) mitteilte, dass der Neubau einer Treppe südlich der Reichenbachbrücke im Hochwasserbett der Isar nun genehmigt sei, bekundete sie ihre Zufriedenheit darüber mit folgenden Worten: "Das haben wir immer gewollt."

Doch zumindest in Augen von Nikolaus Haeusgen (CSU) hat die BA-Chefin damit die Leistung des Gremiums nicht hinreichend gewürdigt. Das sei doch etwas Erfreuliches, eine Angelegenheit, bei der man etwas bewirkt habe, befand Haeusgen. Immerhin hätten sogar Ortstermine stattgefunden. "Jetzt wird es genau so gemacht, wie es sich der Bezirksausschuss gewünscht hat", sagte er. Insofern könne man ruhig ein wenig Wirbel veranstalten. Und die Anerkennung für ihre ehrenamtliche Arbeit sei den Stadtteilpolitikern ja auch gegönnt - nicht nur jenen im fünften Stadtbezirk. Während andere nach Feierabend die Füße vor dem Fernsehen hochlegen oder sich anderweitigen Vergnügungen hingeben, zerbrechen sich die Mitglieder der Bezirksausschüsse die Köpfe darüber, wie sie ihr Viertel attraktiver machen können: Hier noch ein Fahrradständer, dort noch ein Jugendzentrum. Manchmal geht es nur um Kleinigkeiten, manchmal um gewichtige Bauvorhaben - und dabei achten die Gremien auch noch zunehmend darauf, dass der Bürger in Entscheidungsprozesse eingebunden wird. Da darf man sich schon mal auf die Schulter klopfen. Dem musste in der Sitzung des Haidhauser Gremiums grundsätzlich auch die SPD-Fraktionssprecherin Nina Reitz zustimmen. Allerdings eigne sich ausgerechnet dieses Beispiel weniger gut für Eigenlob, sagte sie: Man habe in den vergangenen Jahren keine Treppe, sondern eine Rampe gefordert. Auch sei die Treppe aus nur einem einzigen Ortstermin hervorgegangen. "Und das war auch noch ein Ortstermin von einem benachbarten Bezirksausschuss."

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