Haidhausen:Steiler Weg ins Franzosenviertel

Haidhauser Straßenschilder erhalten Zusatztafeln mit Infos

Kleine Zusatztafeln unter den Straßenschildern finden sich in vielen Stadtteilen und sollen künftig auch in Haidhausen und der Au über Namenspatrone und historische Hintergründe aufklären. Eine entsprechende Liste des Bezirksausschusses zählt die Schweiger-, Ohlmüller, Rabl-, Sckell- und Kellerstraße auf sowie die Eduard-Schmid- und die Ernst-Reuter-Straße. Zusatzschilder bekommen sollen außerdem der Gasteig sowie der Bordeaux- und der Pariser Platz. Was es denn an letzterem groß zu erklären gebe, fragte Nikolaus Haeusgen (CSU) sich und die Kollegen. Dass es keinen Hinweis à la "Hauptstadt Frankreichs" braucht, ist auch den Antragstellern von der SPD-Fraktion klar. Vielmehr soll die Zusatzbeschilderung am zentralen Platz ihrer Absicht nach über die Ursprünge des gesamten Franzosenviertels aufklären, das mancher Neu-Haidhauser fälschlicherweise eher mit den Hugenotten in Verbindung bringt, als mit dem Krieg von 1870/71. Als Denkmal von Städtepartnerschaft und friedlicher Gegenwart verdiene daher auch der Bordeauxplatz besondere Hervorhebung. Dennoch entspann sich um die beiden Plätze eine Grundsatzdiskussion, in der sich schließlich die BA-Mehrheit gegen vier CSU-Vertreter durchsetzte. Umstritten blieb bis zum Schluss auch, ob der Gasteig einer Erklärung bedürfe. Zumindest jeder gestandene Münchner oder Bayer wisse ja wohl, dass hierhin einst ein "gacher", also steiler Weg führte, so die Kritiker der Schilder-Aktion. Beim Kommunalreferat dürfte diese kaum auf Widerspruch stoßen: Die Bezirksausschüsse bezahlen Zusatztafeln aus ihrem eigenen Budget.

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