Haidhausen:Keine Probleme mit Kriminalität

Lesezeit: 1 min

Zahl der Straftaten am Ostbahnhof laut Auskunft der Polizei gering

Von Johannes Korsche, Haidhausen

Die Polizei ist im Haidhauser Bezirksausschuss (BA) selten zu Besuch. Zur April-Sitzung aber war Gerhard Schindler von der für den Bezirk zuständigen Polizeiinspektion 21 erschienen. Weil etwas Besonderes im Viertel passiert ist? Nein. Auf Initiative der CSU-Fraktion hatte der BA bei der Polizei um Auskunft zum Ostbahnhof gebeten. Bei den Haidhausern sei in der vergangenen Zeit der Eindruck entstanden, dass es am Ostbahnhof zu erheblich mehr Straftaten komme als früher, begründeten die Christsozialen ihr Anliegen. Einige Bürger hätten sie deswegen bereits angesprochen. Das aber sei ein falscher Eindruck, wie Schindler deutlich klarstellte: "Ich weiß nicht, auf welche Straftaten Sie sich beziehen." Die Anzahl von Straftaten sei schon seit Jahren "verschwindend gering".

Die Kriminalstatistik, die Schindler zur BA-Sitzung mitgebracht hatte, bestätigte diese Einschätzung. So kam es im gesamten Jahr 2017 im Bereich des U-Bahnhofes insgesamt zu neun, im Bereich des S-Bahnhofes zu 17 schwerwiegenderen Straftaten wie Raub, Körperverletzung oder Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Das seien niedrige Zahlen, betonte Schindler, obwohl der Ostbahnhof die Drehscheibe des Münchner Ostens sei. Auch auf dem Orleansplatz ist es verhältnismäßig ruhig. Schindler berichtete von 217 Personenkontrollen, die Polizisten auf dem Platz und seiner näheren Umgebung im vergangenen Jahr vornahmen. Dabei stellten die Polizisten lediglich 55 Personen einen Platzverweis aus und nahmen sieben davon in der Folge in Gewahrsam. Bei den Kontrollen wurden 16 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz festgestellt. "Rechnen Sie das mal auf die 365 Tage im Jahr um", ordnete Schindler ein. "Das ist nichts, was das Sicherheitsgefühl der Haidhauser beeinträchtigt." Dieses konstant niedrige Niveau sei auch in den ersten Monaten dieses Jahres festzustellen. Haidhausen liege, was Kriminalität angehe, sogar noch unter dem ohnehin schon niedrigen Münchner Durchschnitt.

© SZ vom 20.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: