Haidhausen:Ein Beispiel für die Wirtschaft

Spatenstich SWM-Werkswohnungen

So geht's: OB Dieter Reiter (rechts) und Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach beim Spatenstich.

(Foto: Lukas Barth)

OB Dieter Reiter lobt Engagement der Stadtwerke beim Werkswohnungsbau

Von Cathrin Schmiegel, Haidhausen

Noch klafft an der Kuglerstraße 7 in Haidhausen ein großes Loch. Im August 2016 aber soll die Baugrube, in der derzeit noch ein Schaufelbagger steht, verschwunden sein. Dann sollen hier 17 neue Werkswohnungen der Stadtwerke München (SWM) bezugsfertig sein. Am Dienstag eröffnete Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das Bauprojekt mit einem beherzten ersten Spatenstich. An seiner Seite standen der Vorsitzende der SWM-Geschäftsführung Florian Bieberbach, der Leiter von SWM Immobilien, Peter Kadereit, und der zuständige Architekt.

Das Konzept für das Gebäude steht bereits: "Wir planen einen differenzierten Wohnungsbau, um den unterschiedlichen Ansprechpartnern gerecht zu werden", sagt Kadereit. Auf fünf Geschossen werden 17 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen gebaut, die zwischen 51 und 109 Quadratmeter messen sollen. Sechs davon werden im Münchner Modell umgesetzt. Nebenan wird danach ein weiteres Gebäude mit 16 Einheiten entstehen.

Es ist nicht das einzige Projekt, das die Stadtwerke im Visier haben: Bis zum Jahr 2022 wollen die Stadtwerke rund 500 neue Werkswohnungen errichten. Die sollen in ganz München verteilt sein. Fünf andere Standorte fielen den Stadtwerken dafür ins Auge: Im Neuhausen-Nymphenburg etwa könnten an der Dantestraße etwa 69 Wohnheimplätze gebaut werden, an der Postillonstraße 60 Wohnungen, die den Mitarbeitern zur Verfügung stehen sollen. Parallel zum Bau an der Kuglerstraße entstehen derzeit 20 neue Wohnungen in der Netzerstraße in Moosach. Bereits stellen die Stadtwerke ihren Mitarbeitern 550 Werkswohnungen zur Verfügung. Das Unternehmen wolle damit den Münchner Wohnungsmarkt entlasten, so Geschäftsführer Florian Bieberbach.

Und das ist nicht der einzige Grund: "Ein solcher Bau", weiß Kadereit, "wird in Zukunft wichtiger für die Mitarbeiterbindung". Auch Dieter Reiter betont diesen Aspekt. Er treibt im Rathaus Bebauungspläne voran, damit es Unternehmen wie den Stadtwerken möglich wird, weitere Werkswohnungen zu bauen. Mit dem Spatenstich vom Dienstag sendet Reiter aber auch ein deutliches Signal an andere Münchner Unternehmen.

Die Idee, dass hier ansässige Firmen ihren Mitarbeitern Werkswohnungen anbieten, ist nicht neu: "Früher schon haben sich die Firmen der Verantwortung gestellt, die sie gegenüber ihren Mitarbeitern haben", sagte Reiter. Vor ein paar Jahren war das noch Usus, dann zogen sie vermehrt Kapital für die freie Marktwirtschaft ab. Ein Trend, dem Reiter und Unternehmen wie die Stadtwerke gegensteuern möchten. Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen sei eine der zentralen politischen Herausforderung in seiner Amtszeit, sagte Reiter an der Baustelle. Diese Aufgabe aber ist nicht alleine eine der Stadt. "Das Modell der Werkswohnungen ", sagte Reiter, "sollte endlich wieder Nachahmer in der Münchner Wirtschaft finden". Die Stadtwerke gingen da "mit gutem Vorbild voran" .

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