Haidhausen:Abriss vermieden

Häuser an der Trogerstraße werden in MS-Zentrum integriert

Von Johannes Korsche, Haidhausen

Nachdem die Pläne für ein Zentrum zur Erforschung und Behandlung der Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) zumindest öffentlich in den vergangenen Monaten auf Eis gelegen waren, herrscht nun gewissermaßen Tauwetter. Soll heißen: Das Klinikum rechts der Isar hat eine interne Vorplanung entworfen, die bisherige Kritikpunkte ausräumen dürfte. Die Haidhauser Lokalpolitiker, die das MS-Zentrum in Haidhausen prinzipiell begrüßten, störten sich bisher am Abriss zweier denkmalgeschützter Häuser an der Trogerstraße 12 und 14. Ihre Einwände führten letztlich dazu, dass das Klinikum im März vergangenen Jahres begann, Alternativen zu erarbeiten. Herausgekommen ist dabei eine Vorplanung, die das Bild der Trogerstraße nach außen hin nicht groß verändert. Noch steht aber der offizielle Verwaltungsgang aus. Diese Woche stelle man die Vorplanung der Lokalbaukommission vor, teilt das Klinikum mit. Wann der Bauantrag eingereicht werde, sei noch offen. Wenn alles reibungslos verläuft, könnte das MS-Zentrum 2023 eröffnen.

Das Klinikum rechts der Isar will mit dem MS-Zentrum entlang der Troger- und Schneckenburgstraße ein in Deutschland einzigartiges Zentrum zur Erforschung und Behandlung der Nervenkrankheit schaffen. Da MS-Erkrankte vor allem im späteren Krankheitsverlauf oft körperlich eingeschränkt sind, ist eine innenstadtnahe Lage, die gute Erreichbarkeit garantiert, sowie die Nähe zum Haupthaus des Klinikums unabdingbar. Der Standort direkt neben dem Haidhauser Campus an der Ismaninger Straße ist aus Sicht der Verantwortlichen daher optimal. Insgesamt investiert das Klinikum etwa 40 Millionen Euro, etwa 25 Millionen Euro davon kommen von der Klaus-Tschira-Stiftung.

Die denkmalgeschützten Häuser sollen, so die Vorplanung, in das MS-Zentrum integriert werden. Voraussichtlich kommen in eines der Häuser Büros. In das andere könnte ein Treffpunkt für Studenten, ein sogenanntes StudiTUM, einziehen. Das Haus an der Trogerstraße 16 soll als Eingangsfoyer dienen. Das eigentliche MS-Zentrum wird im hinteren Grundstücksbereich gebaut, dort stehen momentan Behelfsbauten.

Die Freude beim Denkmalschutzbeauftragten des Haidhauser Bezirksausschusses, Nikolaus Haeusgen (CSU), über diese Entwicklung ist groß. Dass die historisch gewachsene Trogerstraße erhalten bleibe und das Klinikum die Bedenken der Stadtteilpolitiker ernst nehme, findet er "vorbildlich". Nun fehlt noch die Genehmigung der Verwaltung. Zumindest die Denkmalschutzbehörde sei in die Vorplanungen bereits eingebunden gewesen, teilt das Klinikum mit.

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