Haftprüfung im Fall Breno:Bayern-Profi bleibt in Untersuchungshaft

Der wegen mutmaßlicher Brandstiftung verhaftete Fußballer Breno muss nach einer ersten Anhörung im Gefängnis bleiben. Das Gericht will zunächst weitere Ermittlungsergebnisse abwarten. Uli Hoeneß hatte zuvor erklärt, der FC Bayern habe die "entsprechenden Weichen" für eine Freilassung gestellt.

Fußball-Profi Breno vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München bleibt vorerst in Untersuchungshaft. Das teilte die Staatsanwaltschaft München I nach einer Anhörung im Rahmen der mündlichen Haftprüfung mit. "Der Haftbefehl bleibt vorerst in Vollzug", sagte Staatsanwältin Barbara Stockinger. Das Gericht wolle zunächst weitere Ermittlungsergebnisse abwarten.

Breno

Bleibt in Untersuchungshaft: Breno vom FC Bayern.

(Foto: dpa)

Die Sachlage sei mit dem 21 Jahre alten Brasilianer und dessen Anwalt Werner Leitner in einer Anhörung am Donnerstagvormittag in der Justizvollzugsanstalt München Stadelheim erörtert worden. "Heute wird aber nichts mehr passieren. Die Entscheidung wird zu gegebenem Zeitpunkt auf dem Bürowege ergehen", teilte Stockinger mit.

Leitner sagte nach der Anhörung, dass er bereits in den kommenden Tagen eine Entscheidung erwarte. Der Verteidiger des 21-Jährigen betonte, dass sich sein Mandant bei der Anhörung kooperativ gezeigt habe. Leitner zeigte sich zuversichtlich, dass Breno bald frei komme.

Zuvor hatte Bayern-Präsident Uli Hoeneß erklärt, er gehe davon aus, dass der Spieler "in den nächsten Tagen" freikomme. "Wir haben die entsprechenden Weichen gestellt", sagte Hoeneß. Die Staatsanwaltschaft wollte das nicht kommentieren. "Weder Herr Hoeneß noch der FC Bayern sind Verfahrensbeteiligte", sagte Stockinger.

Abwehrspieler Breno sitzt seit vergangenem Samstag wegen Verdachts auf schwere Brandstiftung in Untersuchungshaft. Die Villa des 21-Jährigen im Münchner Nobel-Vorort Grünwald war zuvor durch ein Feuer zerstört worden. Breno steht unter Verdacht, den Brand vorsätzlich gelegt zu haben.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte Breno schon Tage vor dem Brand Besuch von einem brasilianischen Bekannten bekommen. Dieser wohnte im Gästezimmer des Hauses im Keller. In der Brandnacht hatte Breno angeblich 1,5 Promille und war verzweifelt, weil er kurz zuvor erfahren hatte, dass er erneut operiert werden sollte.

Der Brasilianer laboriert seit langem an Knieverletzungen. In dem Haus spielten sich wohl dramatische Szenen ab. Ehefrau Renata soll am Ende mit den drei Kindern geflohen sein, der Freund wollte sich um Breno kümmern. Nach Ansicht der Polizei soll Breno dann aber an mehreren Stellen Feuer gelegt haben.

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