Hadern:Spießer als Collage

Seine Theaterstücke, hat Ödön von Horváth einmal gesagt, seien im Grunde alle Tragödien. "Sie sind nur komisch, weil sie unheimlich sind." Dies trifft auch für seinen Roman "Der ewige Spießer" aus dem Jahr 1930 zu, den er selbst, reichlich ironisch, im Untertitel als "erbaulich" bezeichnet hat. Was das Spießertum angeht, mangelte es dem Autor nicht an Inspirationsquellen. "Deutschland besteht, wie alle übrigen europäischen Staaten, zu neunzig Prozent aus vollendeten oder verhinderten Kleinbürgern", hat er festgestellt. Unter dem Titel "Hin ist hin" präsentiert der Verein "Kultur in Hadern " am kommenden Mittwoch, 11. November, eine theatrale Collage für Puppen und Menschen, frei nach Horváths großartigem Spießertext. Es spielen Anna Karger, Delia Dahinden und Lukas Roth. Die Puppen hat Delia Dahinden gebaut, die musikalische Leitung liegt bei Martin Schumacher. Beginn ist um 19.30 Uhr im Lehrinstitut Derksen, Pfingstrosenstraße 73. Karten zum Preis von 14 Euro, zwölf Euro für Mitglieder, gibt es in der Stadtbibliothek Hadern, Guardinistraße 90, unter der Telefonnummer 1 89 37 99-24, in der Buchhandlung Huth am Stiftsbogen 43 und in der Papeterie Großhadern in der Sauerbruchstraße 10.

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