Ein klar strukturiertes bauliches Konzept, gut geschnittene, große und helle Räume, attraktiv und kindgerecht: Das war es vor allem, was dem Preisgericht an dem Entwurf des siegreichen Teams beim Realisierungswettbewerb zur Umstrukturierung, Modernisierung und Erweiterung des kbo-Kinderzentrums an der Heiglhof-straße imponiert hat. Das Planungs-Duo des Büros sander.hofrichter architekten GmbH aus Ludwigsburg und des Büros H2M Architekten + Ingenieure aus München, zusammen mit dem Büro Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten aus München beeindruckte die Juroren auch durch den städtebaulichen Akzent mit großzügigen und gut nutzbaren Freiräumen und Grünflächen.
Zufrieden zeigte sich auch Volker Mall, der Ärztliche Direktor des kbo-Kinderzentrums, ein Tochterunternehmen der Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo). Der Entwurf sei ein "gut umsetzbarer Beitrag für die dringend notwendige Modernisierung und Erweiterung". Er kündigte an, nun die Vergabegespräche zu führen und dabei zu klären, wie der Entwurf im vorgegebenen zeitlichen und finanziellen Rahmen verwirklicht werden kann. Geplant ist, mit dem Bau 2018 zu beginnen. Für das Vorhaben ist eine Investitionssumme von etwa 60 Millionen Euro veranschlagt.
Die derzeitige Nutzfläche soll von 6300 auf 11 300 Quadratmeter nahezu verdoppelt werden, um der steigenden Nachfrage nach der interdisziplinären Behandlung der kleinen Patienten nachzukommen. Das Sozialpädagogische Zentrum im kbo-Kinderzentrum ist die größte Diagnostik- und Therapieambulanz in Deutschland. Gearbeitet wird dort vor allem an der Frühdiagnostik und Frühtherapie bei Entwicklungsstörungen und drohender Behinderung. In der angegliederten Fachklinik für Sozialpädiatrie und Entwicklungsrehabilitation, die auf 60 Betten aufgestockt werden soll, werden Kinder behandelt, die aufgrund schwerer Störungen einen stationären Aufenthalt benötigen. Das Kinderzentrum wurde 1968 von Theodor Hellbrügge gegründet und war zu Beginn auf mehrere Standorte in der Stadt verteilt, bis alle Einrichtungen 1987 in dem Neubau in Hadern vereint wurden.
Die 13 Wettbewerbsarbeiten sind noch bis Mittwoch, 23. November, im kbo-Isar-Amper-Klinikum München-Ost, Ringstraße 36, in Haar, täglich von 12 bis 14 Uhr zu sehen.