Grundsteinlegung:Lernen und leben

Lesezeit: 2 min

Die Bauarbeiten für das Projekt "Studitum" am Campus in Garching sind gestartet, bis 2018 sollen dort 200 Lernplätze entstehen. (Foto: Florian Peljak)

Mit dem Neubau eines Studentenhauses am Campus in Garching will die Technische Universität das Miteinander fördern

Von Gudrun Passarge

Das wichtigste vorweg: Die TU-Studenten in Garching bekommen endlich einen Probenraum am Campus. Möglich wird das durch den Neubau eines Studentenhauses neben der Fakultät für Maschinenwesen. "Studitum" heißt das Projekt. Außer dem Präsidenten der Technischen Universität München, Wolfgang Herrmann, fand auch Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle warme Worte für das Projekt, das an "einem der bedeutendsten Wissenschaftscampi des Kontinents" entstehe. Denn es gehe nicht nur um Spitzenforschung, sondern auch um ein soziales Miteinander, betonte Spaenle.

Gleich dreimal soll es solche Häuser geben. Kostenpunkt 15 Millionen Euro, wovon die TU fünf Millionen Euro trägt. In München soll ein Altbau mit Lern- und Gruppenräumen ausgestattet werden, in Freising-Weihenstephan wird ein historisches Gebäude für die Studenten umgebaut. In Garching wurde dagegen der Grundstein für einen Neubau gelegt, in die Kassette kamen 20 Cent, ein Studentenkalender, Partyflyer und die SZ. Das Haus soll auf vier Geschossen und 1200 Quadratmetern zum Beispiel 200 Lernplätze bieten, gerade in diesem Bereich herrsche Mangel, sagte Studentenvertreter Paul Maroldt. Der Neubau, der im Frühjahr 2018 fertig sein soll, biete Platz für Gruppen. Solche, die es schon gibt wie etwa TU-Fast, die Rennwagen bauen und solche, die sich erst noch gründen werden. Studitum könne Studenten auf bisher einzigartige Weise zusammenbringen, es sei ein Haus, "das einlädt zum ruhigen konzentrierten Lernen, zu kreativer und innovativer Gruppenarbeit, zum Ausruhen, zum Knüpfen neuer Kontakte, zum Ausleben von Hobbys". Maroldt nannte das Projekt einen Startschuss für eine Entwicklung, die wegführt von rein funktioneller Nutzung als Lehr- und Forschungsfabrik, "hin zu einem Campus, der Lebensqualität bietet". Sein Zukunftsbild sieht eine Campusuni mit regem Leben auch nach 18 Uhr vor, wobei er betonte, dass dringend Wohnraum für Studenten in nächster Nähe geschaffen werden müsse.

In diese Richtung zielte auch der Appell von Alfons Kraft. Der Zweite Bürgermeister Garchings nutzte die Gelegenheit, Wissenschaftsminister Spaenle aufzufordern, in einem geplanten großen Wohnbaugebiet neben dem Campusgelände, zu dem auch Grundstücke des Freistaats gehören, Studentenappartements zu bauen.

Gebaut wird am Campus allerorten. TU-Präsident Herrmann kündigte an, dass im nächsten Jahr vor der Chemie-Fakultät ein zweiter Interims-Hörsaal entstehen werde, um die große Platznot im Lehrbereich zu lindern. Vier Millionen Euro investiert die TU in den Neubau, der mehr als ein Provisorium sein soll. "Wir gehen heute schon davon aus, dass die sie dauerhaft bleiben werden. Wir bauen Provisorien gleich so, dass sie lange halten", sagte Herrmann. Insgesamt wächst der Campus an allen Ecken und Enden. Gerade entsteht auch mit Galileo eine neue Mitte, die ebenfalls mehr Lebensqualität bringen soll für die etwa 25 000 Menschen, die am Campus studieren oder arbeiten.

Aber der Platz wird langsam knapp. Herrmann plant jedoch schon für die Zukunft. So kommen ihm Überlegungen gerade recht, die vorsehen, die frühere B 11, jetzt Staatsstraße 2350, nach Westen zu verschwenken. Das bedeute eine Möglichkeit, den Campus auch über die Straße hinaus zu erweitern. "Zwei Grundstücke dort gehören dem Freistaat" und mit den anderen Grundstückseigentümern müsse man reden, sagt Herrmann mit seinem gewohnten Elan, der noch für etliche Projekte reicht. Auch jenseits der B 11.

© SZ vom 02.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: