Grey's Bar:Hotelbar für Sonderwünsche

Grey's Bar: Barkeeper mit großem Können arbeiten in der Grey's Bar.

Barkeeper mit großem Können arbeiten in der Grey's Bar.

(Foto: Natalie Neomi Isser)

Wer sich vom schwiemeligen PR-Geschwafel auf der Homepage nicht abschrecken lässt, findet in der Grey's Bar richtig gute Drinks. Auch wenn sie nicht auf der Karte stehen.

Von Florian Fuchs

Wenn sich die stilvolle Couchschlange im gemütlichen Vintage auffallend durch die Bar zieht und dann auch noch zum Chillout einlädt, möchte man die Bar eigentlich gar nicht mehr kennenlernen. Wenn aber neben dem PR-Geschwafel auf den Bildern der Homepage ein Barkeeper einen cremigen Drink eingießt, ein anderer die Oberfläche eines rötlich schimmernden Cocktails anzündet und die Bar auch noch relativ neu ist - dann kann man über das Geschwätz ja mal hinwegsehen und einfach hingehen.

Es lohnt sich, die Couchschlange in der Grey's Bar ist nämlich tatsächlich gemütlich, vor allem aber schmecken die Drinks exakt so toll, wie sie auf den Bildern im Internet aussehen. Vor wenigen Wochen hat die Grey's Bar aufgemacht, sie ist im Erdgeschoss des H'Otello an der Baaderstraße untergebracht und geht dort praktisch fließend in die Rezeption gegenüber vom Eingang über.

Grey's Bar: Auf Wunsch mixt der Barkeeper auch Drinks, die nicht auf der Karte stehen.

Auf Wunsch mixt der Barkeeper auch Drinks, die nicht auf der Karte stehen.

(Foto: Natalie Neomi Isser)

Das hat den etwas eigentümlichen Effekt, dass ständig Frauen und Männer mit Rollkoffern an ein Ende der Theke kommen, um einzuchecken und nach einem ruhigen Zimmer auf der straßenabgewandten Seite zu fragen, während der Gast am anderen Ende gerade seinen Old Fashioned zu bestellen versucht. Andererseits soll sich über so etwas niemand beschweren: So ist dort wenigstens auch dann etwas los, wenn die Bar gerade nicht so voll ist.

Hotelbar durch und durch

Die Grey's Bar ist eine Hotelbar durch und durch, mit einem minimalistischen Design und Büchern in Nischen an der Wand, die wohl Stil und Eleganz ausdrücken sollen: "Silver Yachts" und "The Aston Martin Book" heißen sie. Dass es eine Hotelbar ist, hört man auch an dem Lounge-Gedudel aus den Lautsprechern. Wer also eine laute Bar sucht, in der auch nach dem x-ten Drink niemand umfällt, weil es schlicht zu voll ist, der ist hier falsch. Wer Klassiker wie einen Bloody Mary oder eben den Old Fashioned (je 8,50 Euro) trinken oder sich vom Barkeeper seinen Lieblingsdrink mixen lassen will, auch wenn er nicht auf der Karte steht - der ist hier genau richtig.

Die Auswahl ist nicht auffällig groß, aber sehr fein, so zum Beispiel auch bei den Rotweinen, der Syrah Rouge aus Frankreich kostet im 0,2l-Glas 6,50 Euro und schmeckt hervorragend. Champagner Bollinger Special Cuvée gibt es für 13,50 Euro (0,1 l). Gin, Wodka, Edelbrände, Whisky, Rum oder auch Grappa stehen ebenfalls hinter der Theke, das Augustiner (0,5 l) kostet 3,70 Euro - Clausthaler gibt es auch (0,33 l für 2,80 Euro).

Wenn nun noch die schwiemelige Hotelportalsprache von der Homepage verschwindet, finden vielleicht noch mehr Gäste den Weg in die Bar. Verdient hätten es die Mitarbeiter.

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