Gremien:Kritisches Trio

Experten aus der Wirtschaft sollen Stiftungen kontrollieren

Von Christian Krügel

Die drei Stiftungen des Erzbistums sollen sicherstellen, dass das Vermögen richtig verwendet wird. Garantiert werden soll das auch durch die Organisationsform: Ein Geschäftsführer kümmert sich um die laufenden Geschäfte. Ein Stiftungsrat kontrolliert die Arbeit der Geschäftsführung und befindet darüber, ob das Geld wirklich gemäß dem Zweck der Stiftung verwendet wurde. Für diese Kontrollstruktur habe man die besten Köpfe finden wollen, sagt Generalvikar Peter Beer. Also habe man "Headhunting" betrieben.

Fündig wurde man bei Stefan Fritz. Der 45-jährige Jurist kommt von der Hypovereinsbank. Dort galt er als Experte für Stiftungs-Management. Er wird Geschäftsführer - aber nicht nur einer, sondern von allen drei Stiftungen. Das verbindet ihn in gewisser Weise mit den Mitgliedern seiner Kontrollgremien. Denn drei Personen sitzen in allen drei Stiftungsräten, auch sie wurden professionell rekrutiert. Da ist zum einen Urs Frey, der unter anderem an der Universität Sankt Gallen lehrt und als Berater für "strategische Unternehmensführung und Geschäftsmodellinnovation" arbeitet. Friedrich Wilhelm Patt ist Wirtschaftsprüfer, arbeitete jahrelang für die Hannover Leasing und gilt als Fachmann für Immobilienbewertungen. Und schließlich Sven Schneider, der als "Head of Treasury" der Linde AG gewohnt ist, mit großen Summen umzugehen. "Wir sind kein Gefälligkeitsgremium", betont Patt. Ganz bewusst, so Beer, habe man auf konfessionelle Unabhängigkeit geachtet: Patt sei katholisch, Schneider evangelisch, Frey freikirchlich.

Zudem sitzen in jedem Stiftungsrat die jeweils fachlich zuständigen Ordinariats-direktoren, Thomas Schlichting für die Seelsorge, Elke Hümmeler für die Sozialarbeit und Sandra Krump für die Bildung. Den Vorsitz in allen Gremien hat aber ausgerechnet derjenige, der die Verwaltung des Erzbistums insgesamt leitet: Generalvikar Peter Beer.

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