Gräfelfing/München:Rettung in letzter Minute

München: Faschings-Beginn 01 - WÜRMESIA

Machten trotz des Regens eine sehr gute Figur: Prinzession Regina und Prinz Hans von der Würmesia auf dem Weg zur Inthronisation in Gräfelfing auf dem Bahnhofsplatz.

(Foto: Johannes Simon)

Die Würmesia kann wieder mit einem Prinzenpaar aufwarten

Die Würmesia, neben der Narhalla die bekannteste, größte und älteste Faschingsgesellschaft der Stadt, hat am Samstag zweimal ihr Prinzenpaar proklamiert und inthronisiert: pünktlich um 11.11 Uhr auf dem Münchner Marienplatz und dann um 16.16 Uhr vor dem Bürgerhaus in Gräfelfing, Gründungsort der Würmesia vor 68 Jahren. Regina Kolß, die bezaubernde Prinzessin, sei aus einem der besten Jahrgänge, geboren 1967, sagte Präsidentin Tanja Wissel. Mit 105 Jahren bildeten sie und Prinz Hans Kolß das wohl älteste Prinzenpaar in der Vereinsgeschichte, dafür könnten sie auf eine lange und intensive Faschingshistorie zurückblicken. Prinz Hans war vor nicht langer Zeit Würmesia-Präsident, die Prinzessin ist im Verein vor allem als Hofnarr Regina bekannt.

Die beiden Tollitäten seien "gebürtige und bekennende Schwanthalerhöher", berichtete Tanja Wissel. Sie kennen sich von Kindesbeinen an, hätten sich aber erst im August "getraut" - 111 Tage vor Faschingsbeginn. Die Präsidentin hat angekündigt, sich bald vielleicht häufiger auf Standesämtern umzutun - zur Nachwuchsschau. Denn dies sei nicht das erste frischvermählte Prinzenpaar der Gesellschaft.

Noch vor zehn Tagen war unklar, ob die Würmesia überhaupt ein Prinzenpaar stellen kann. Die Eheleute Kolß haben sich dann am Wochenende vor der Inthronisation bei Präsidentin Tanja Wissel gemeldet. Schon in der vergangenen Saison musste die Faschingsgesellschaft ohne Tollitäten auskommen. Die Würmesia hat angekündigt, auf ein Kinderprinzenpaar zu verzichten. Auch der "Große Morisk", eine Auszeichnung, die die Würmesia seit mehr als 30 Jahren alle zwei Jahre verliehen hat, wird heuer nicht vergeben. Aktueller Morisken-Preisträger bleibt somit Fredl Fesl.

Als Mangel an Interesse an der Faschingsgaudi will die Präsidentin das nicht interpretieren. Die Mitgliedszahlen im Verein seien seit einigen Jahren sehr konstant. Früher, vor mehr als zehn Jahren, sei die Würmesia etwa dreimal so groß gewesen, allerdings sei die Hälfte der Mitglieder "aus dem oberen Altersbereich" gewesen. Der Morisk passe derzeit nicht ins Konzept. Inzwischen sei der Verein vor allem mit der Jugendarbeit beschäftigt.

Die diesjährige Proklamation geriet selbst für die Würmesia-Mitglieder zur Überraschung: Präsidentin und Prinzenpaar hielten dicht bis 11.11 Uhr.

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