Gräfelfing:Wunsch und Wirklichkeit

An der Rottenbucher Straße soll sozialer Wohnungsbau entstehen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Nun wird also doch reiner sozialer Wohnungsbau an der Rottenbucher Straße in Gräfelfing entstehen. Es war ein langes Ringen um die Entscheidung, zuletzt sah es so aus, als würden die Gemeinderäte einer Mischform den Vorzug geben, bei der auch einkommensschwache Bürger berücksichtigt werden könnten. Im Gemeinderat erhielt diese Variante nun keine Mehrheit mehr. Jetzt hat das Landratsamt bei der Belegung das Zepter in der Hand, Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG) hatte sich das anders gewünscht.

Eigentlich war das Bauvorhaben an der Rottenbucher Straße seit Beginn der Planung als soziales Wohnungsbauprojekt gedacht. Wüst brachte jedoch die Idee ein, in den 25 Wohnungen auch Bürger mit geringem Einkommen als Bewohner zu berücksichtigen. Auf die Förderung durch das Landratsamt hätte die Kommune dann freilich verzichten müssen, dafür wäre aber eine andere Finanzspritze in Frage gekommen. Dafür konnte die Bürgermeisterin und ihre Fraktion aber trotz langer Diskussionen in diversen Ausschüssen letztendlich keine Mehrheit gewinnen. Die Stimmen vor allem der CSU, des Bürgervereins Gräfelfing-Lochham, der Grünen und der FDP reichten aus, um das vom Landratsamt geförderte reine soziale Wohnungsbauprojekt durchzusetzen.

Die 25 entstehenden Wohnungen sind nun auf 15 Jahre als Sozialwohnungen gebunden, das Landratsamt regelt die Belegung, es können demnach auch Bürger aus anderen Gemeinden dort einziehen. Dieses Modell "haben wir immer gewünscht", sagte CSU-Fraktionssprecher Peter Köstler. Er sei sicher, dass die Gemeinde ein Mitspracherecht bei der Belegung habe. Bürgermeisterin Wüst hingegen hält die Variante nach wie vor "nicht für die beste Lösung". Das Bauvorhaben sei nun ein reines Landkreis-Projekt.

© SZ vom 30.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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