Ein Mehrweg-Kaffeebecher soll ein gemeinsames Projekt der fünf Würmtalgemeinden werden. Derzeit sind die Wirtschaftsförderer der Kommunen in Gräfelfing, Planegg, Neuried, Krailling und Gauting im Gespräch mit Bäckereien, Cafés und Tankstellen, die Kaffee für unterwegs ausschenken. Sie wollen sie dazu bewegen, von den üblichen Einwegbechern auf ein umweltschonendes Pfandsystem mit Mehrwegbechern umzusteigen. Der Anstoß für das Projekt kam von den Bäckerei-Inhabern Hans und Peter Sickinger in Gräfelfing, die in acht Filialen im Würmtal täglich mehrere Hundert Kaffee-Einwegbecher über den Tresen reichen.
Die jetzigen Kaffeebecher sind ein reines Wegwerfprodukt. Da sie aus einer Mischung aus Pappe und Kunststoff hergestellt werden, sind sie nicht wiederverwertbar und landen im Restmüll. In ganz Deutschland macht das 2,8 Milliarden Pappbecher im Jahr, wie die Gemeinde Gräfelfing in einer Pressemitteilung vorrechnet. Bei den Würmtaler Bürgermeistern kam die Idee der Mehrwegbecher gut an, sie unterstützen das Projekt. Laut Sabine Strack, Wirtschaftsförderin der Gemeinde Gräfelfing, ist bereits ein Gestaltungsentwurf in Arbeit, wie der künftige gemeinsame Becher aussehen könnte. Bereits im Frühjahr soll er im Einsatz sein. Bisher hat Strack nur eine Absage eines kaffeeausschenkenden Unternehmens erhalten, alle andere seien "sehr aufgeschlossen."
Denkbar wäre, dass Kunden den Becher für einen Euro Pfand erwerben und beim nächsten Kaffeekauf wieder mitbringen und gegen einen neuen, gespülten Becher eintauschen, sagt Strack. Dabei kann der Kunde den Becher überall dort eintauschen, wo Kaffee für unterwegs im Würmtal ausgeschenkt wird. An die 500 Spülgänge kann jeder Becher verkraften. Die Becher-Idee könnte das erste Projekt der gemeinsamem Marke Würmtal sein. Nachdem die Gemeinde Krailling aus dem Marken-Projekt ausgestiegen ist, wollen die anderen Bürgermeister trotzdem an der Idee festhalten.