Gräfelfing:Repräsentativ regieren

Büro und Vorzimmer der Gräfelfinger Bürgermeisterin werden aufgehübscht, für rund 54 000 Euro

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Das Büro der Gräfelfinger Bürgermeisterin wie auch das Vorzimmer werden nun doch nach den Vorstellungen der Rathaus-Chefin für rund 54 000 Euro umgestaltet. Der Hauptausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung der umfangreichen Modernisierung der beiden Büros zugestimmt - mit einer Gegenstimme. Im August war das Thema zum "Politikum" geworden, wie Gemeinderatsmitglied Walter Frank (CSU) es in der Sitzung nannte. Als Grund dafür nannte er die Tatsache, dass Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) den Punkt auf die Sitzung des Ferienausschusses im August gesetzt hatte, just als sie selbst im Urlaub war. So habe man keine Fragen zu den Kosten und der Notwendigkeit der Modernisierung an sie stellen können, monierte Frank.

In der September-Sitzung gab die Bürgermeisterin nun ausführlich Einblick in die Modernisierungsabsichten. Zuvor war ein Antrag von Hans Fuhrbach (Anliegerinitiative Gartengemeinde) abgelehnt worden, das Thema im Gemeinderat zu beraten, nicht nur in der kleiner besetzten Ausschussrunde. Wüst betonte, dass das Hauptamt an sie mit dem Wunsch herangetreten sei, das Bürgermeister-Vorzimmer zu modernisieren. Im Laufe der Jahre seien dort die Möbel nach und nach zusammengestückelt worden. Auch fehle ein Thekenbereich für Besucher. Wüst erachtete es als sinnvoll, im gleichen Zug das Bürgermeisterzimmer anzupassen, "damit es aus einem Guss ist". Dort sei unter anderem ein Besprechungstisch dringend nötig, weil der kleine Sitzungssaal zugunsten neuer Mitarbeiter-Büros aufgelöst worden sei. Die Kosten von rund 30 000 Euro für neue Büromöbel in beiden Zimmern, Vorhänge für etwa 6000 Euro, Malerarbeiten für fast 6000 Euro und neue Teppiche für mehr als 11 000 Euro hielt Frank nach wie vor für "hochpreisig". "Ich sehe nicht zwingend die Notwendigkeit, so viel Geld auszugeben". Gemeinderat Florian Renner (Bürgerverein Gräfelfing-Lochham) hingegen verteidigte den Renovierungsplan. Gräfelfing solle etwas darstellen - die Bürgermeisterin empfängt täglich Besucher in ihrem Büro - und das Büro solle repräsentativ sein. Die Kosten sind seiner Ansicht nach "im Rahmen".

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