Gräfelfing:Mobilfunkmast im Tarnkleid

Gräfelfinger diskutieren Aussehen der 37 Meter hohen Anlage

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Wenn schon einen Mobilfunkmasten in der Nachbarschaft, dann gerne einen schönen: Derzeit versucht die Gemeinde Gräfelfing, dem Übel etwas Positives abzuringen und hat sich Vorschläge vorlegen lassen, wie man den 37 Meter hohen Mobilfunkmast, der am Neunerberg, an der Grenze zur Nachbargemeinde Planegg, aufgestellt werden soll, gestalten könnte.

Der Mast soll im Bereich des Professor-Max-Dieckmann-Platzes aufgestellt werden, mitten im Wohngebiet, jedoch nicht vor 2021. Über den Standort wurde lange verhandelt mit der Gemeinde Planegg, doch einen besseren, heißt es, gebe es nicht. Der Mast spart den Gräfelfingern drei Dachantennen in der Bahnhofstraße ein. Die Vorschläge des Architekturbüros Molenaar in Gräfelfing ließen die Gemeinderäte in der Sitzung des Ausschusses für überörtliche Angelegenheiten und Umweltfragen und das Publikum schmunzeln. Möglich wäre eine Tarnung des Mastes als Baum, "es wäre aber eher die Karikatur eines Baumes", meinte Architekt Matthias Fink, denn bei 37 Metern Höhe würde der getarnte Mast weit über die anderen Baumwipfel herausragen.

Alternativ könnte der Baum als Kunstwerk verkleidet werden, als Insektenhotel genutzt, als Kletterturm oder Aussichtsplattform umfunktioniert werden, denn die Technik sitzt nur ganz oben und nimmt den kleinsten Teil des Mastes ein. Jede Variante bringt neue Herausforderungen mit sich. So müsste in jedem Fall auch das Umfeld des Turmes gestaltet werden, eine sogenannte Freiraumplanung wäre nötig, was wiederum die Unterhaltskosten steigern würde, legte Fink dar. Walter Frank (CSU) gab zu bedenken, dass eine Gestaltung des Mastes Publikum anziehe und damit auch Verkehr, "manche suchen hier aber Ruhe".

Am günstigsten wäre wohl noch eine Camouflage-Bemalung: unten grün wie die Bäume, ab Baumwipfelhöhe dann blau wie der Himmel. Doch eines ist sicher: "Ganz eliminieren geht nicht", so Fink. Die Fraktionen beraten über die Vorschläge nun intern.

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