Gräfelfing:Mächtige Fassung

Lochham Jahnplatz

Vorerst nur eine Idee: So könnte die Bebauung auf der östlichen Seite des Jahnplatzes, an der Bahnlinie, aussehen. Visualisierung: Molenaar Architekten und Stadtplaner

Architekten präsentieren erste Vorschläge für zwei Bauten am Jahnplatz in Lochham

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Auf dem Architektenplan schaut der Lochhamer Jahnplatz durchaus attraktiv aus, befanden die Mitglieder des Bauausschusses in der jüngsten Sitzung des Gremiums. Im ersten Moment, so wandte Bauberater Reinhard Moosmang scherzhaft ein, habe er den Eindruck gehabt, die Planer hätten hier eine Lösung für den künftigen Münchner Konzertsaal vorgeschlagen. So voluminös und auch städtisch mutete der erste Grobentwurf für eine Bebauung auf der Ostseite, also der Bahnseite, des Platzes an.

Weil mit der Gestaltung des zentralen Platzes seit Jahren nichts vorangeht, schaut sich das Ratsgremium nun die östliche Seite des Areals jenseits der Aubinger Straße an. Die Initiative dazu ging von der CSU-Fraktion aus, die im vergangenen Jahr einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Dieser ist "einer der wichtigsten Anträge der CSU", betonte Walter Frank (CSU) nun während der Diskussion im Bauausschuss. Zur Debatte steht eine etwa 1660 Quadratmeter große Fläche, die sich im Eigentum der Gemeinde befindet.

Auf einem Teil dieses Areals steht bereits ein Gebäude, in dem unter anderem ein Kiosk und eine Tierfutterhandlung untergebracht sind. Daran schließt sich in Richtung Bahnunterführung ein schlauchartiger Grünstreifen an. Die Architekten haben bislang nur ausgelotet, was an Baumasse auf dem Areal theoretisch möglich wäre. Sie kamen bei ihrer Rechnung auf insgesamt 2655 Quadratmeter Nutzfläche, aufgeteilt auf zwei Baukörper, in denen eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe denkbar sei. Rund 500 Quadratmeter könnten auf Wohnungen entfallen, auf Wunsch auch mehr. Ein Gebäudekomplex auf der Bahnseite ermögliche gute Chancen, sagte Architekt Matthias Fink. Hier ließen sich in zentraler Lage hochwertige und zugleich günstige Wohnflächen schaffen. Gleichzeitig wäre der Jahnplatz "erlebbar": durch den Neubau werde der Platz eingerahmt.

Während Bauberater Bertold Ziersch den Vorschlag lobte und auch die Größe als angemessen befand, tat sich Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing, IGG) mit dem Volumen der beiden Baukörper recht schwer. Es wirke mächtig, vor allem, weil auf der gegenüberliegenden Seite, auf dem Jahnplatz selbst, derzeit noch immer die große Baugrube klaffe, was auch in absehbarer Zeit wohl so bleiben werde. Grundsätzlich sei sie aber für eine dichtere Bebauung im Umfeld der S-Bahnhöfe.

Insgesamt aber kam diese erste Idee zur weiteren Gestaltung gut an im Gremium. "Das bringt Schwung in die Sache", sagte Florian Ernstberger (Bürgerverein Gräfelfing-Lochham). Er forderte, rasch weiterzumachen mit der Planung. Dadurch wachse vielleicht auch der Druck, dass auf der gegenüberliegenden Platzseite endlich etwas vorangeht.

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