Gräfelfing:Griff in die Haushaltskasse

Die Gebühren für Kinderbetreuung in Gräfelfing sollen steigen

Die Gebühren für die gemeindlichen Kinderbetreuungseinrichtungen in Gräfelfing sollen von September an steigen; Eltern sollen dann für die Betreuung in Krippe, Kindergarten, Hort und für die Nachmittagsbetreuung zehn Prozent mehr bezahlen. Das empfahl der Hauptausschuss in seiner jüngsten Sitzung dem Gemeinderat, der Ende Mai die endgültige Entscheidung trifft. Zur Diskussion stand auch eine Erhöhung um 15 oder 20 Prozent. Die Gemeinderäte befürworteten jedoch eine moderate Steigerung.

Zuletzt wurden die Gebühren im Jahr 2012 erhöht. Angesichts der allgemeinen Kostensteigerung stehe nun erneut eine Anhebung an, sagte Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG). In der Kommune gibt es auch viele Kindergärten privater Träger, die deutlich mehr für die Kinderbetreuung verlangten. Die kirchlichen Träger orientieren sich hingegen an den kommunalen Einrichtungen.

Künftig wird das obligatorische Spielgeld von fünf Euro im Jahr in der Kindergartengebühr enthalten sein und nicht mehr separat eingesammelt. Geht es nach dem Hauptausschuss, müssen Eltern mit Kindern in Kindergarten und Hort je nach Umfang der Betreuung zwischen acht und 17 Euro im Monat mehr bezahlen, in der Krippe zwischen 33 und 65 Euro und in der Nachmittagsbetreuung zwischen einem und sieben Euro. Michael Langer (SPD) schlug vor, darüber nachzudenken, die Gebühren ähnlich wie in der Gemeinde Unterföhring ganz abzuschaffen und die Kinderbetreuung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das allerdings lehnte die Bürgermeisterin entschieden ab, eine Gebühr sein angemessen, denn: Gräfelfing habe Eltern, die sich die Ausgaben leisten könnten, für sozial schwache Familien übernehme nach wie vor das Landratsamt die Kosten. Ebenso gebe es eine Geschwisterermäßigung, das letzte Kindergartenjahr vor der Einschulung sei ohnehin kostenlos.

Trotz der Eltern-Gebühren können die gemeindlichen Kinderbetreuungseinrichtungen nicht kostendeckend geführt werden. Im Jahr 2014 musste die Gemeinde 142 000 Euro zuschießen, rechnete Peter Köstler (CSU) vor: "Dieses Defizit darf nicht noch größer werden."

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